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Klinische Studie
Neues Arzneimittel gegen Prostatakrebs
Am 29. Juli 2010 gab die Klinik und Poliklinik für Urologie am Universitätsklinikum Aachen den Beginn der Patientenaufnahme für eine neue klinische Studie zur Behandlung
Bei einer Prostatakrebs-Erkrankung regen männliche Sexualhormone das Wachstum der Krebszellen an. Durch Hormontherapien werden die Androgene reduziert oder blockiert, um so die Krebszellen abzutöten. Prostatakrebszellen können jedoch im Laufe der Zeit eine Resistenz gegenüber der Hormontherapie entwickeln und trotz der Behandlung erneut wachsen; der Krebs wird dann als hormonresistenter Prostatakrebs (HRPC) bezeichnet. Patienten mit einem derartigen Krebs haben schlechte Behandlungsaussichten und wenig Behandlungsoptionen.
In die neue Studie aufgenommen werden Prostatakrebs-Patienten, die zuvor mit dem Krebsmedikament Docetaxel behandelt wurden. In Aachen können bis zu 75 Patienten teilnehmen, bei denen die derzeitig verfügbaren Hormon- und Chemotherapien versagen.
Der neue Androgenrezeptor-Antagonist wird oral als Tablette eingenommen. Er bewirkt in Krebszellen, die auf einige andere Wirkstoffe nicht mehr ansprechen, ein verlangsamtes Wachstum und den Zelltod - und das auf drei unterschiedlichen Wegen: Er blockt die Bindung von Testosteron an den Androgen-Rezeptor, behindert die Bewegung des Androgen-Rezeptors in Richtung des Kerns von Prostatakrebszellen (nukleäre Translokation) und hemmt die Bindung an DNA.
In der neuen Phase-III-Studie soll die Wirkung des neuen Androgenrezeptor-Antagonisten auf das Überleben und andere Faktoren, inklusive der Lebensqualität, untersucht werden. Die Studie wird in Deutschland und weiteren europäischen Ländern sowie in den USA, Kanada, Südamerika, Australien und Südafrika durchgeführt. Bis zu 1.200 Männer werden daran teilnehmen. Zwei Drittel der Patienten, die die Teilnahmekriterien erfüllen, werden nach dem Zufallsprinzip ausgesucht und erhalten die neue Testsubstanz zur täglichen oralen Einnahme, ein Drittel der Patienten erhält Placebo. Alle Studienpatienten erhalten das Standardarzneimittel Prednison.
Interessenten können Kontakt mit dem Koordinationsbüro aufnehmen: Svenja Lensing, Tel.: (0241) 80 35 358, E-Mail: slensing@ukaachen.de, sich an die Studienzentrale der Urologischen Klinik wenden oder die Webseite http://www.affirmtrial.de konsultieren.
Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums der RWTH Aachen, 29. Juli 2010.
Aachen - 02.08.2010, 10:45 Uhr