Geänderte Messhilfe

Warnung vor Dosierungsfehlern bei Natriumoxybat

Stuttgart - 13.08.2010, 10:21 Uhr


Die Firma UCB Pharma liefert seit Dezember 2008 Natriumoxybat (Xyrem®) nur noch mit Spritzen aus, die eine Gramm-Skalierung aufweisen. Zuvor war auch noch eine Milliliter-Skalierung vorhanden. Jetzt warnt

Natriumoxybat, das Natriumsalz der Gamma-Hydroxybuttersäure, wirkt in niedriger Dosierung (0,5 bis 1,5 g) stimulierend und enthemmend, in Dosierungen bis 2,5 g aphrodisierend und in höheren Dosen sedativ. Es wird schon seit längerem als Narkotikum verwendet. Seit einigen Jahren steht es als Xyrem® zur Behandlung der Narkolepsie mit Kataplexie zur Verfügung, also exzessiver Tagesmüdigkeit begleitet von einem plötzlichen Verlust des Muskeltonus. So kann ein Betroffener beispielsweise plötzlich zusammenbrechen, weil er sich nicht mehr auf den Beinen halten kann. Xyrem® unterliegt der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung.

In einem Rote-Hand-Brief werden Ärzte und Apotheker darüber informiert, dass es in der Vergangenheit zu Dosierungsfehlern aufgrund einer Verwechslung zwischen Gramm und Millilitern gekommen ist. Ärzte, Apotheker und Patienten müssen beachten, dass die Dosis nur in Gramm angegeben wird. Wird sie in Millilitern ausgewiesen und 1 ml gleich 1 g gesetzt, wird der Patient die doppelte Dosis erhalten, da 2 ml Natriumoxybat einer Dosis von 1 g entspricht. Vor diesem Hintergrund werden Patienten auch aufgefordert, die der Packung beiliegende Messspritze nur für die Einnahme dieses Präparates zu verwenden. Für die Einnahme anderer oraler Lösungen ist sie nicht geeignet, da wahrscheinlich andere Konzentrationen vorliegen.

Zum Weiterlesen

Uhl D: Narkolepsie- Natriumoxybat reduziert kataplektische Anfälle.
DAZ 2/2006, S. 36 - 38


Dr. Doris Uhl