Prävention koronarer Ereignisse

Fibrate vor allem bei Hochrisikopatienten sinnvoll

20.08.2010, 11:11 Uhr


Nachdem mehrere klinische Studien die kardiovaskulären Eigenschaften von Fibraten unterschiedlich beurteilt haben, wurde zur Klärung der Daten eine Metaanalyse

Welchen Einfluss haben Fibrate auf kardiovaskuläre Ereignisse? Mit dieser Frage befassten sich in den vergangenen Jahren mehrere Studien, ohne einheitliche Ergebnisse zu erzielen. Daher wurde von Mitarbeitern der Universität von Sydney eine Meta-Analyse zu dieser Fragestellung durchgeführt. In die Analyse wurden 18 prospektive, randomisierte, kontrollierte und placebokontrollierte Studien aufgenommen, in denen die Effekte von Fibraten auf kardiovaskuläre Parameter untersucht wurden.

In die Metaanalyse flossen die Daten von 45.058 Teilnehmern ein, bei denen 2.870 schwere kardiovaskuläre Vorfälle, 4.552 koronare Ereignisse und 3.880 Todesfälle registriert worden waren. Die Einnahme von Fibraten reduzierte das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse um 10% und das Risiko für ein koronares Ereignis um 13%. Schlaganfälle und Mortalität wurden durch die Fibrat-Einnahme nicht signifikant beeinflusst. Ernsthafte Nebenwirkungen waren im Vergleich zur Placebobehandlung nicht signifikant häufiger, allerdings trat unter der Fibrat-Therapie gehäuft eine Erhöhung des Serumkreatinins auf.

Autoren und Kommentatoren der Metaanalyse sehen den eher bescheidenen Nutzen einer Fibrat-Therapie vor allem in der damit verbundenen Risikosenkung für kardiovaskuläre Ereignisse. Die entscheidende Frage ist, wer von einer Fibrat-Behandlung profitiert. Der Meta-Analyse zufolge sind dies Patienten mit einem hohen Risiko für kardiale und vaskuläre Ereignisse und Patienten mit einer kombinierten Dyslipidämie – das sind etwa ein Fünftel aller Diabetiker.

Quelle: Min Jun et al.: Lancet 2010; 375: 1875–1884.

Staels B.: Lancet 2010; 375: 1847–1848.


Dr. Petra Jungmayr/DAZ


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