Private Krankenversicherung

Bundesregierung: Höhere Prämien für Frauen kein Problem

Berlin - 30.08.2010, 13:12 Uhr


Die Bundesregierung hält unterschiedliche Versicherungsprämien für Frauen und Männer in der privaten Krankenversicherung (PKV) für gerechtfertigt und sieht darin keine Ungleichbehandlung

Eine differenzierte Gestaltung von Versicherungstarifen, die an das Merkmal des Geschlechts anknüpfe, sei nach europäischem und deutschem Recht zulässig. In ihrer Anfrage hatte die Fraktion Die Linke darauf hingewiesen, dass für jüngere Frauen die PKV-Prämien um über 20 Prozent teurer sind als für gleichaltrige Männer. Kosten der Schwangerschaft dürften aber auf keinen Fall zu unterschiedlichen Prämien führen, heißt es weiter. Aus aktuellen Untersuchungen ergebe sich aber, "dass die Aufwendungen in bestimmten Fällen höher liegen als bei Männern". Soweit solche Unterschiede feststünden, sei die unterschiedliche Prämienhöhe nicht willkürlich, sondern gerechtfertigt. Zudem werde die Prämienkalkulation der PKV überprüft.

Nach Angaben der Bundesregierung sind nur 2,73 Millionen Frauen in der PKV vollversichert, aber immerhin 4,5 Millionen Männer und 1,6 Millionen Kinder. Der geringere Frauenanteil beruhe vermutlich darauf, "dass Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt ein geringeres Einkommen haben und deshalb seltener die Versicherungspflichtgrenze überschreiten".

Dadurch wird die PKV nur in geringem Umfang mit Schwangerschaftskosten belastet: Nur 76.000 der 682.514 Geburten des Jahres 2008 entfielen auf die PKV.


Lothar Klein