Roche reagiert auf Sparpolitik

Schweizer Konzern tritt auf Kostenbremse

Berlin - 03.09.2010, 09:58 Uhr


Der Schweizer Pharmakonzern Roche reagiert mit einem umfassenden Programm zur Kostensenkung auf die staatlichen Sparprogramme in den Gesundheitssystemen in den USA und Europa. Dazu startet das Unternehmen eine konzernweite Initiative namens „Operational Excellence“.

Informationen über konkrete Maßnahmen und mögliche Stellenkürzungen will Roche erst zum Jahresende bekannt gegeben. Das Kostensenkungsprogramm soll in den Jahren 2011 und 2012 umgesetzt werden. Der Ausblick für 2010 wurde indes bestätigt.

Aufgrund des zunehmenden Kostendrucks im Gesundheitswesen – vor allem in den USA und Europa – sowie der jüngsten Entwicklungen bei Projekten im Spätstadium der Roche Pipeline habe die Initiative zum Ziel, die Kostenstruktur anzupassen und Produktivitätsverbesserungen über die ganze Organisation hinweg zu beschleunigen, hieß es in einer Presseerklärung: „Wir starten diese Initiative aus einer Position der Stärke. Im Gegensatz zu vielen unserer Wettbewerber sind wir nur in geringem Masse von Patentabläufen betroffen. Außerdem verfügen wir trotz der Rückschläge in den vergangenen Monaten über eine der stärksten F&E Produkte-Pipelines der Industrie", wird CEO Severin Schwan in der Mitteilung zitiert.

Roche werde die Ressourcen auf Investitionen fokussieren, die Innovation vorantreiben und den langfristigen Erfolg des Unternehmens sicherstellen, so Schwan weiter. Gleichzeitig wolle der Pharmakonzern die Profitabilität schützen, um die finanzielle Flexibilität zu wahren. „In diesem Zusammenhang bestätigen wir den Ausblick für das Gesamtjahr 2010“, sagte er.

In Anbetracht der gekürzten Gesundheitsbudgets geht Roche davon aus, dass die Kostenträger ihre Ressourcen zunehmend in diagnostische Testmethoden und Therapien investieren, die für Patienten den größten medizinischen Nutzen bieten.

Bei "Operational Excellence" handle es sich deshalb nicht nur um ein Kostensenkungsprogramm, sondern vor allem auch darum, „vorausschauend die richtigen Prioritäten für eine erfolgreiche Zukunft" zu setzen. In den nächsten Monaten sollen alle Teile der Organisation ihre Strukturen und Prozesse überprüfen und analysieren.

Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, beschäftigte 2009 weltweit über 80.000 Mitarbeiter und investierte fast zehn Milliarden Franken in die Forschung und Entwicklung. Der Konzern erzielte einen Umsatz von 49,1 Milliarden Schweizer Franken.


Lothar Klein