Illegale Online-Apotheken

ABDA warnt: Falsche Siegel täuschen Verbraucher

Berlin - 08.09.2010, 15:34 Uhr


Die ABDA warnt vor gefälschten Testsiegeln, die illegale Online-Apotheken nutzen, um Verbraucher zu täuschen und zu schaden. „Auch bekannte Testsiegel können von skrupellosen Betrügern im Internet nachgemacht werden“, sagt ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf.

„Spiegel Online“ und „Die Welt“ berichteten zuletzt beispielsweise über das Online-Portal „PillenVZ“, wo das bei vielen Verbrauchern bekannte Logo der Stiftung Warentest missbraucht wurde: Mit Verweis auf „Potenzmittelapotheken im Test, Ausgabe 02/2010“ wurde dem Portal angeblich die Note „sehr gut“ verliehen. Mittlerweile ist das Testsiegel zwar nicht mehr auf der Webseite zu sehen, doch andere „Gütesiegel“ auf dem „Verzeichnis für seriöse Online-Apotheken“ suggerieren nach wie vor, es handele sich um vertrauenswürdige Anbieter. Angesichts des Angebots, Viagra, Cialis & Co rezeptfrei zu beziehen, ist allerdings klar, dass dies nicht der Fall ist. Der Blick ins Impressum verweist auf Firmen in Panama und den Virgin Islands.

Wolf warnt: „Wenn die Kriminellen im Ausland sitzen, haben deutsche Behörden kaum Zugriffsmöglichkeiten. Wer Testsiegel missbraucht, fälscht auch Medikamente und gefährdet damit die Gesundheit und das Leben von Menschen.“ Um Internet-Betrügern nicht aufzusitzen, rät der ABDA-Präsident, zur Stammapotheke um die Ecke zu gehen. „In der Apotheke vor Ort kennt man sich oft schon jahrelang, so dass Vertrauen gewachsen ist. Apothekerkammern und Aufsichtsbehörden kontrollieren regelmäßig, dass alle Standards eingehalten werden.“


Kirsten Sucker-Sket


Das könnte Sie auch interessieren

Online-Vertragsportal zu Hilfsmitteln noch nicht funktionsfähig

Unterstützung lässt auf sich warten

DAV will zu mehr Klarheit im Hilfsmittelvertrags-Dschungel verhelfen

Startschuss für Online-Vertragsportal

Telemedizinanbieter verteidigt seine Rezept-Praxis

TeleClinic kontert ABDA

Kontrahierungszwang – ja oder nein?

TeleClinic widerspricht ABDA

Kammer Rheinland-Pfalz zieht Konsequenzen

Mit Testkäufen unzufrieden