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Feuilleton
Zum Tod von Claude Chabrol
Am 12. September starb in Paris der französische Filmregisseur Claude Chabrol. Der berühmte Filmemacher war der Sohn eines Apothekers und einer Apothekerin und der
Auf Wunsch seines Vaters hatte Chabrol ein Pharmaziestudium begonnen, das er jedoch nicht beendete. Nachdem er zuvor bereits Literaturwissenschaften studiert hatte, arbeitete er als Redakteur der Zeitschrift „Cahiers du cinéma“ und in der Presseabteilung von 20th Century Fox in Paris. Mit 28 Jahren präsentierte er seinen ersten Film, „Die Enttäuschten“. In 50 Jahren folgten über 60 weitere Filme, darunter „Madame Bovary“ nach dem Roman von Gustave Flaubert (1991). In diesem Film inszenierte er eine Kleinstadtapotheke mit einer Fülle von pharmazeutischen Utensilien und Standgefäßen, die bei den Apothekenkunden unweigerlich Bewunderung hervorrufen mussten. Den Apothekenbesitzer schilderte Chabrol (wie Flaubert) als wenig sympathischen Menschen: eitel, heuchlerisch, geldgierig und skrupellos beim Verfolg seiner niedrigen Ziele.
Der Regisseur Chabrol ist oft mit Alfred Hitchcock verglichen worden. Manche urteilen, Hitchcock sei sein Vorbild gewesen, das er übertroffen habe. Als Mensch war Chabrol einerseits arbeitsbesessen, andererseits auch ein Genießer, der schöne Frauen, guten Wein und guten Tabak und vor allem gutes Essen zu schätzen wusste. Als Regisseur von gesellschaftskritischen Filmen hat Chabrol auch eine bestimmte politische Richtung vertreten: Er bekannte sich, zumindest zeitweise, zum Kommunismus.
Lesen Sie mehr zum Tod von Claude Chabrol in der DAZ 37/2010, S. 63-64.
Paris - 15.09.2010, 10:13 Uhr