Opiorphin

Neues Schmerzmittel in der Forschung

16.09.2010, 11:00 Uhr


Französische Wissenschaftler haben bei Tieren die schmerzstillenden und antidepressiven Eigenschaften von Opiorphin untersucht. Fazit: Das Molekül lindert Schmerzen so gut wie Morphium und

Opiorphin ist ein im menschlichen Speichel vorkommendes Endorphin. Das Molekül wurde 2006 entdeckt und wird seitdem erforscht. Nun konnte in vivo gezeigt werden, dass Opiorphin, in identischer Dosierung, die gleiche schmerzstillende Wirkung wie Morphium hat und sowohl bei thermischen und mechanischen als auch bei tonischen und chronischen Schmerzen wirkt. Die Nebenwirkungen des Opiorphins sind deutlich geringer als die des Morphiums: Keine Gewöhnung, keine Verstopfung und nur eine geringe psychologische Abhängigkeit.

Auch als Antidepressivum hat sich Opiorphin als sehr wirksam erwiesen. Bei Tierversuchen zeigte das Molekül bei identischer Dosierung die gleiche Wirksamkeit wie Imipramin. Opiorphin verursacht jedoch keine Übererregbarkeit, keine Sedierung und keine Auswirkung auf das Langzeitgedächtnis. Die Wissenschaftler hoffen nun, ein auf diesem Molekül basierendes Arzneimittel herstellen zu können, das Schmerzen und Depressionen behandeln könnte.

Quelle: Pressemitteilung des CNRS vom 1.9.2010


Dr. Beatrice Rall


Das könnte Sie auch interessieren

Welche Wirkungen mit modifiziertem Dextromethorphan erreicht werden

Mehr als ein Hustenstiller

Versorgung von Schmerzpatienten

Hospizstiftung für mehr ärztliche Freiheit

Kasse muss bei schwerer Erkrankung und positiver Einwirkung bezahlen

Wann wird Cannabis erstattet?

Was Pharmaziestudierende darüber wissen sollten

Stereochemie

Generisches Glatiramer 

Kann man Copaxone austauschen?