DAZ-TV-Interview mit dem Patientenbeauftragten

Zöller (CSU): Den Apotheken auf dem Land helfen

Berlin - 16.09.2010, 16:19 Uhr


Verbesserungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apotheken auf dem Lande hat der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU), zur

Mit einem Verbot von Pick-up-Stellen, mit dem Einschränken des unfairen Handels von Versandapotheken müssten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apotheken verbessert werden, sagte der Patientenbeauftragte. Darüber hinaus könne die Politik Anreize setzen, um die Kundenbindung zu intensivieren. Zöller verwies auf gemeinsame Aktionen von Apothekerschaft und Selbsthilfegruppen von Patienten zur engeren Kooperation.

Gegenüber der Absicht, Versorgungslücken mit Hilfe von Video-Apotheken zu schließen, zeigte sich Zöller zwar aufgeschlossen, riet aber zur Vorsicht: „Da bin ich zunächst einmal sehr vorsichtig mit der Bewertung.“ Auf jeden Fall müsse dabei die Arzneimittelsicherheit gewährleistet sein. Das Medikament dürfe nicht über „seltsame Vertriebswege“ zu den Patienten gelangen, forderte Zöller. Zudem müsse die Beratung gewährleistet sein. Der Patientenbeauftragte riet dazu, die Ergebnisse von laufenden Modellversuchen vor einer endgültigen Entscheidung abzuwarten.

Offen zeigte sich Zöller, bei einer Neuregelung der Apothekenbetriebsordnung ein Fenster für Video-Apotheken zu öffnen, aber: „Wir müssen darauf achten, dass die Apotheken vor Ort gleich bei dieser Entwicklung von Anfang an dabei sind, damit keine Konkurrenz entsteht, die zu einer weiteren Ausdünnung führen würde.“

Trotz der bekannten rechtlichen Schwierigkeiten stellte sich Zöller hinter die Absicht der Regierungsfraktionen, das Verbot von Pick-up-Stellen im Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) zu verankern: „Das Justizministerium soll uns Möglichkeiten aufzeigen, wie wir den Gesetzeswillen, den Schutz der Apotheker vor Pick-up-Stellen, gewährleisten können.“ Es gebe noch keine Lösung, sagte Zöller, er könne sich aber einen Weg über die Apothekenbetriebsordnung vorstellen. Aber: „Wir dürfen es nicht so regeln, dass es eine ‚Apotheke light’ gibt. Das kann nicht sein. Das wäre dann wieder unfairer Wettbewerb.“

###VIDEO_10###


Lothar Klein