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Kardiologie
Bei Kälte steigt das Herzinfarkt-Risiko
Bislang war der Gedanke vorherrschend, dass Herz und Kreislauf vor allem an heißen Tagen zu leiden haben. Britische Wissenschaftler stellten jetzt eine Studie vor, wonach
Forscher der London School of Hygiene & Tropical Medicine analysierten die Daten von rund 84.000 Patienten, die zwischen 2003 und 2006 mit Herzanfällen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Sie verglichen die Ereignisse mit den an den jeweiligen Tagen vorherrschenden Temperaturen. Dabei wurden andere mögliche Faktoren wie Luftverschmutzung oder Grippeerkrankungen einbezogen. Fazit: Zwischen Herzinfarkten und Wetterdaten ließ sich ein deutlicher Zusammenhang herstellen. Bereits ein Temperaturrückgang von einem Grad Celsius an einem einzigen Tag schien das Herzinfarktrisiko für die nächsten vier Wochen um 2 Prozent anzuheben. Innerhalb der ersten 14 Tage nach dem Temperaturabfall war die Gefahr besonders hoch. Vor allem ältere Menschen ab 75 Jahren und Personen, die bereits an koronarer Herzkrankheit erkrankt waren, zeigten sich anfällig für den Wettereinfluss. Auch scheint die Jahreszeit eine Rolle zu spielen: entsprechende Temperaturrückgänge in den Sommermonaten haben offensichtlich den größten Effekt aufs Herz. Interessanter Weise war das Risiko für Menschen, die langfristig Aspirin einnahmen, nicht erhöht. In weiteren Studien soll herausgefunden werden, welche Maßnahmen dazu beitragen könnten, um dieses Risiko für Herzinfarkte zu minimieren.
Quelle: Pressemitteilung der London School of Hygiene & Tropical Medicine
17.09.2010, 10:37 Uhr