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Apotheker-Verband Schleswig-Holstein
Politik verschleiert geplanten Raubbau an der Apotheke
Hartnäckig hält sich die These, so der Apothekerverband Schleswig-Holstein in einer Pressemitteilung, die Apotheken seien von den geplanten Einsparungen der aktuellen Gesundheitsgesetzgebung nicht betroffen. Doch das Gegenteil
In der Berichterstattung über die Reform- und Sparpläne kommen diese 500 Millionen Euro Belastung für die Apotheken nicht vor, kritisiert Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, die Verschleierungstaktik der Politik. Der Ertrags- und nicht etwa Umsatzverlust werde nach seiner Einschätzung verheerende Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit unserer Apotheken und damit auf die Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten haben, warnt Froese.
„Wenn im ländlichen Raum einzelne Apotheken schließen müssen, dann entstehen schnell weiße Flecken auf der Karte Schleswig-Holsteins, die so groß sind wie die Fläche von Hamburg“, veranschaulicht der Verbandsvorsitzende die drohenden Auswirkungen des geplanten Raubbaus an den Apotheken im Land. Froese weiter: „Die Apotheken haben mit der Umstellung ihrer Honorierung unabhängig vom Preis des Arzneimittels längst ihren strukturellen und nachhaltigen Sparbeitrag geleistet: Die Kosten, die die Apotheken an den Gesamtausgaben der GKV ausmachen, befinden sich auf einem historischen Tiefststand von 2,5 Prozent (gegenüber 3 % 2001) und betragen damit weniger als die Hälfte der Verwaltungsausgaben der Krankenkassen.“
Wenn man dann noch bedenke, dass die Apotheken viele Verwaltungsaufgaben zu Gunsten der Krankenkassen übernehmen müssen, wie zum Beispiel bei der Umsetzung der Rabattverträge oder dem kostenlosen Inkasso der Herstellerrabatte, dann sei der Widerstand gegen den geplanten Raubbau nur recht und billig, erläutert Froese den Standpunkt der Apothekerinnen und Apotheker.
Kiel - 24.09.2010, 14:04 Uhr