Eröffnung der Expopharm

Fahrenkamp: Voll daneben

07.10.2010, 14:18 Uhr


Als „voll daneben“ bezeichnete der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Henning Fahrenkamp, in seiner Rede zur Expopharm-Eröffnung das AMNOG-Konzept zur frühen Nutzenbewertung.

Fahrenkamp räumte ein, dass ein neuer Weg gefunden werden müsse, der langfristig die GKV finanzierbar halte. Aus diesem Grund habe der BPI Anfang des Jahres auch ein Modell vorgelegt, das die Preisgestaltung im patentgeschützten Bereich nach wettbewerblichen Kriterien gestalte und sowohl den Interessen der GKV nach planbaren Ausgaben als auch den Interessen der Pharmaindustrie nach Erträgen gerecht werde. Leider sei dieses Modell aber nur in Ansätzen in die politische Debatte eingeflossen. „Doch Konzepte müssen komplett umgesetzt werden, damit sie schlüssig sind und wirken können. Wenn aus einem logisch entwickelten Bauplan einzelne Teile herausgenommen und mit anderen kombiniert werden, kann das Ergebnis verheerend sein“, so Fahrenkamp. Genau das sei nun das Ergebnis: „Wir haben ein Konzept, das voll daneben geht“.

Nicht nur sei im vorliegenden Konzept die Stellung des G-BA fragwürdig, auch die Ausgestaltung der frühen Nutzenbewertung und der Verhandlungslösung bedürfe dringender Änderungen. Fahrenkamp forderte klare Regeln, eine international akzeptierte Methodik und einen nachvollziehbare und verlässlichen Prozess. „Dies ist für den Forschungsstandort Deutschland und seine Konkurrenzfähigkeit dringend erforderlich“.


Dr. Beatrice Rall