KBV und GKV-Spitzenverband

60 Millionen Euro mehr für Arzneimittel

19.10.2010, 14:04 Uhr


Die Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der GKV-Spitzenverband haben neue Rahmenvorgaben zum Ausgabenvolumen für Arznei- und Hilfsmittel vereinbart. Danach stehen für die Versorgung mit Arzneimitteln im Jahr 2011 rund 60 Mio.Euro mehr zur Verfügung als 2010.

Nach Angaben der KBV liegt das Finanzvolumen für Arzneimittel damit insgesamt bei etwa 30 Milliarden Euro. Die Empfehlungen zu Leitsubstanzen und Verordnungsquoten sind nahezu unverändert geblieben. Um den regionalen Besonderheiten Rechnung zu tragen, wurden weitere Faktoren, wie zum Beispiel die Festlegung der zusätzlichen Steigerungsrate für die Zahl und Altersstruktur der Versicherten wieder auf die Landesebene übertragen.

Erreichen die Vertragsärzte die Versorgungs- und Wirtschaftlichkeitsziele, kann sie das von der Richtgrößenprüfung und damit vom Regressdruck befreien. „Angesichts der durch die beiden Arzneimittelgesetze vorgegebenen Sparmaßnahmen ist dies für die Vertragsärzte und die Patienten ein positives Ergebnis, da die Richtgrößen nicht abgesenkt werden müssen“, kommentierte KBV-Vorstand Carl-Heinz Müller das Ergebnis der Verhandlungen. Er betonte aber zugleich, dass die Befreiung von der Richtgrößenprüfung nur Empfehlungscharakter habe. „Wenn es tatsächlich das Ziel der Regierung ist, die Vertragsärzte von der Überregulierung zu entlasten und die Verantwortung für die Preis- und Morbiditätsentwicklung auf Krankenkassen und pharmazeutische Unternehmen zu übertragen, so brauchen wir eine eindeutige gesetzliche Regelung zur Abschaffung der Richtgrößen“, forderte Müller.

Für die Verordnung von Heilmitteln (das sind medizinisch-therapeutische Leistungen wie Krankengymnastik, Logopädie, Ergotherapie und dergleichen) stehen nächstes Jahr ebenfalls 60 Millionen Euro mehr zur Verfügung. Das entspricht einem Zuwachs von 1,5 Prozent. Das Verordnungsvolumen steigt damit auf vier Milliarden Euro insgesamt.


Kirsten Sucker-Sket