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Abhängigkeit im Alter
BMG fördert Modellprojekte
Das Bundesgesundheitsministerium will das Problem des Missbrauchs von Substanzen im höheren Lebensalter angehen. Dazu fördert es jetzt acht Modellprojekte zu Medikamentenmissbrauch und schädlichem Alkoholkonsum im Alter.
Vor allem der Missbrauch und die Abhängigkeit von Medikamenten, aber auch von Alkohol, sind bei Menschen über 60 Jahren durchaus keine Seltenheit. Eine im Jahr 2008 im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) durchgeführte Studie hat ergeben, dass ca. 14 Prozent der Menschen, die von ambulanten Pflegediensten und in stationären Einrichtungen betreut werden, Alkohol- oder Medikamentenprobleme haben.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Mechthild Dyckmans (FDP) will dafür sorgen, dass schädlicher Suchtmittelkonsum und Abhängigkeit im Alter künftig mehr Beachtung finden und besser erkannt werden. Oftmals sei das Pflegepersonal nicht ausreichend auf den Umgang mit Suchtproblemen vorbereitet, sagte Dyckmans heute in Berlin. Aus der Praxis wisse man zudem, dass bisher eine Abstimmung zwischen Altenhilfe und Suchthilfe kaum erfolgt. „Damit werden vorhandene Expertisen für dieses spezifische Problemfeld nicht ausreichend genutzt“, so die Drogenbeauftragte.
Mit 2,4 Millionen Euro fördert deshalb das BMG in den nächsten zwei Jahren acht Modellprojekte zur Sensibilisierung und Qualifizierung von Fachkräften in der Sucht- und Altenhilfe. Zentraler Baustein der Projekte sei die Förderung einer strukturierten Zusammenarbeit zwischen Alten- und Suchthilfe, die auf gegenseitiges voneinander Lernen und einem gleichberechtigten Austausch zwischen den Fachkräften aufbaut. Dyckmans erwartet, durch die Modellprojekte „wichtige Impulse zu erhalten, wie bereits vorhandene Versorgungsstrukturen an die Lebenswelt von älteren Menschen mit Suchtproblemen angepasst werden können“.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.drogenbeauftragte.de
Berlin - 20.10.2010, 12:50 Uhr