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AMNOG
Umstellung der Großhandelsspanne bleibt Streitthema
Die Neuregelung der Großhandelsspanne und die damit verbundene Belastung der Apotheken ist nach wie vor ein offener Punkt im Entwurf des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes. Kommenden Montag wird er Thema einer weiteren Koalitionsrunde sein.
Auf dem Deutschen Apothekertag hatte der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn (CDU), der Apothekerschaft einen neuen Vorschlag unterbreitet, wie die für Großhandel und Apotheken eingeplante Einsparung von 400 Millionen Euro erreicht werden könnte: Eine Umstellung auf 70 Cent Fixum und 3,4 Prozent Aufschlag pro Packung sollten 200 Millionen Euro beim Großhandel einsparen, die übrigen 200 Millionen Euro sollte eine Anpassung und gesetzliche Fixierung des Apothekenabschlags bringen. Auch wenn sich ABDA und Delegierte gesprächsbereit zeigten – eine gute Lösung ist der Vorschlag aus ihrer Sicht sicherlich nicht. Dass der Großhandel seine Belastungen dennoch an die Apotheken weiter reichen würde, steht für sie außer Frage. Und so wird weiterhin um eine möglichst verträgliche Lösung gerungen. Doch klar ist: an den 400 Millionen Euro wird nicht gerüttelt.
Die Zeit drängt mittlerweile: Am 9. November soll das AMNOG abschließend im Gesundheitsausschuss des Bundestages beraten werden. Bis dahin sind noch einige Änderungsanträge unterzubringen. Ein zweites Paket mit rund zehn Änderungsanträgen existiert bereits, es soll am 27. November durch den Gesundheitsausschuss gehen. Sollte man die letzten offenen Punkte – dazu gehören neben der Großhandelsspanne die Reimporte – am 25. Oktober in der Koalitionsrunde klären können, könnten sie ebenfalls noch Eingang in das zweite Paket der Änderungsanträge finden. Anderenfalls wird es in der ersten Novemberwoche ein drittes Antragspaket geben müssen.
Dem Vernehmen nach wird auch das Thema Reimporte die anstehende Koalitionsrunde beschäftigen. Die Reimporteure klagen nach wie vor über den auf 16 Prozent erhöhten Herstellerabschlag, den sie seit August zahlen müssen. Offenbar drängen das Saarland – wo Kohlpharma ein bedeutender Arbeitgeber ist – und Bayern – wo Eurimpharm rund 500 Mitarbeiter beschäftigt – auf eine Befreiung der Reimporte vom zusätzlichen Abschlag. Weiterhin dürften noch Details zur Packungsgrößenverordnung auf der Agenda stehen.
Berlin - 20.10.2010, 12:13 Uhr