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Schmerzforschung
Liebe wirkt wie ein Schmerzmittel
Intensive Liebe aktiviert im menschlichen Gehirn einige Belohnungszentren so sehr, dass Schmerzen als weniger stark empfunden werden. An der Stanford Universität
Die Wirkung von schmerzlindernden Medikamenten, Opiaten und Kokain wird zum Teil durch die Aktivierung verschiedener Belohnungszentren ausgelöst. Die Stimulation derselben Hirnareale konnte auch bei leidenschaftlicher Liebe nachgewiesen werden. Eine Studie an frisch verliebten Studenten zeigte einen stark schmerzlindernden Effekt dieser intensiven Gefühle. Dieser emotionale „Schmerzkiller“ ist besonders in den ersten neun Monaten einer neuen Liebe aktiv.
In dem Versuch erfuhren die Probanden einen thermischen Reiz an der Handfläche während man ihnen entweder ein Foto ihres Partners, eines attraktiven Bekannten zeigte oder sie durch Fragen der Mitarbeiter ablenkte. Die jeweilige Gehirnaktivität wurde mit Hilfe eines funktionellen Magnetresonanztomographen aufgezeichnet.
Liebe und ablenkende Fragen konnten, im Gegensatz zu dem Foto des Bekannten, den Schmerz effektiv lindern. Beide Vorgänge spielen sich jedoch in unterschiedlichen Hirnregionen ab, die Liebe bewirkt eine Schmerzlinderung in ursprünglichen Hirnarealen, während die Ablenkung in höher entwickelten Regionen des Großhirns abläuft. Eine Schlüsselrolle spielen in diesem Zusammenhang die verschiedenen Belohnungszentren mit ihren Neurotransmittern. Diese Erkenntnisse können neue Ansätze in der Schmerztherapie bieten und die bestehende Schmerzbehandlung optimieren.
Quelle: Younger, J. et al.: PLoS ONE 5(10): e13309. doi:10.1371/journal.pone.0013309
Bonn - 22.10.2010, 12:08 Uhr