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DAZ.TV-Interview zum Apothekenabschlag
DAV-Chef Becker sieht Apotheken als AMNOG-Verlierer
Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Fritz Becker, sieht die Apotheken als die großen Verlierer der AMNOG-Gesetzgebung der Bundesregierung. Auf eine entsprechende Frage von DAZ.TV
Becker bestätigte, dass die Festsetzung des Apothekenabschlages auf 2,05 Euro ab 2011 die Apotheken im Vergleich zur Abschlagshöhe von 1,75 Euro mit jährlich 200 Millionen Euro belastet. Becker zu DAZ.TV: „Das muss wirtschaftlich getragen werden. Das entspricht dieser Summe. Das lässt sich leicht ausrechnen: 10 Cent sind 60 Millionen.“ Es liege an jedem Apotheker selbst, dies an anderer Stelle im Betrieb zu kompensieren: „Das muss jede Apotheke für sich selbst entscheiden. Das können wir als DAV ihr nicht vorgeben.“
Becker äußerte die Erwartung, dass der Großhandel wenigstens einen Teil seiner Margenkürzung selbst tragen werde: „Die Regierungskoalition hat das jetzt aufgeteilt. Jeder muss seinen Anteil tragen. Ich gehe davon aus, dass der Großhandel auch etwas davon trägt.“ Jede Apotheke müsse ihre Rabattkonditionen mit dem Großhandel aushandeln.
Ausweichend antwortete Becker auf Kritik an der politischen Lobbyarbeit der Apothekerverbände: „Das muss jeder selbst entscheiden. Wir haben Zahlen vorgetragen. Die Regierung hat jetzt so entschieden. Das muss man jetzt weiter beobachten. Wir sind betroffen, das ist klar. Im Gesetzentwurf stand noch ein bisschen mehr drin. Es trifft uns ganz schön hart.“
Als Gefahr für die Apothekenlandschaft sieht der DAV-Vorsitzende die im AMNOG geschaffene Möglichkeit, dass Arzneimittelhersteller als Vertragspartner an der integrierten Versorgung teilnehmen können. Langfristig bestehe die Gefahr, dass die Stellung der Apotheken im Arzneimittelmarkt dadurch ausgehöhlt werden könnte, warnte Becker.
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Berlin - 04.11.2010, 16:40 Uhr