Typ-2–Diabetes

Neue Daten zum DPP-4-Hemmer Linagliptin

Berlin - 08.11.2010, 10:59 Uhr


Auf einem Pressegespräch im Rahmen der diesjährigen 4. Herbsttagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) vom 4. bis 6. November in Berlin stellte die Firma Boehringer Ingelheim erstmalig in Deutschland aktuelle Ergebnisse aus ihrem Phase-III-Studienprogramm zum neuen DPP-4-Hemmer Linagliptin vor.

Die Zahl der Patienten mit Typ 2-Diabetes steigt kontinuierlich an. Obwohl in den vergangenen Jahren einige neue Substanzen, darunter auch aus der Klasse der Dipeptidylpeptidase-4-(DPP-4) Inhibitoren, zugelassen wurden, können noch nicht alle Patienten optimal behandelt werden. „Eine besondere Herausforderung stellt die Therapie von Typ-2-Diabetikern mit Nierenfunktionsstörungen dar“, erläuterte Dr. Ludwig Merker, niedergelassener Diabetologe und Nephrologe aus Dormagen. „Die bisher zugelassenen DPP-4-Inhibitoren können in diesem Fall nicht eingesetzt werden. Bei Dialysepatienten ist Insulin die einzige Option.“

Einen Sonderfall hinsichtlich des pharmakokinetischen Profils stellt der zur Zeit in der späten Phase-III-Entwicklung befindliche DPP-4-Hemmer Linagliptin dar, denn nur ca. 5% einer oral verabreichten Dosis werden renal eliminiert. In einer pharmakokinetischen Studie wurde die Exposition mit Linagliptin an Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung beliebigen Grades untersucht. Die Studie ergab, dass ein Rückgang der Nierenfunktion nur eine sehr geringe Wirkung auf die Elimination von Linagliptin hatte.

Da die bisherigen Daten außerdem eine signifikante und anhaltende Reduktion der Blutzuckerspiegel bei Typ 2-Diabetikern gezeigt hatten, könnte die Substanz im Falle ihrer Zulassung die Palette der Therapieoption bei Typ-2-Diabetes bereichern. Linagliptin wird als eine einmal täglich, unabhängig von festen Zeitpunkten oder Mahlzeiten, einzunehmende Tablette entwickelt.


Dr. Claudia Bruhn