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AMNOG
„Apotheker gegen schwarz-gelb!“
Am Montag, den 8. November 2010, sandte Dr. Günther Hanke, Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, ein Schreiben an alle CDU- und FDP-Bundestagsabgeordneten aus Baden-Württemberg. In diesem Schreiben kündigte Hanke das Aus für viele Apotheken
Nachfolgend der Wortlaut dieses Schreibens:
Apotheker gegen schwarz-gelb!
Sehr geehrte Damen und Herren,
nicht Schwarzmalerei sondern bittere Realität: Vielen Apotheken in Baden-Württemberg droht das Aus. Dabei hatten Sie versprochen: „Die flächendeckende und sichere Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln hat für uns hohe Priorität. Die freiberuflichen Apothekerinnen und Apotheker spielen für eine gute Arzneimittelversorgung eine zentrale und wichtige Rolle.“ (Koalitionsvertrag)
Das AMNOG soll zum 1. Januar 2011 in Kraft treten. Während sich andere Heilberufe über weitere Honorarzuwächse freuen dürfen, bekommen die Apotheker seit Jahren immer weniger, sodass die Ausgaben der Krankenkassen für die 19% Mehrwertsteuer auf Arzneimittel höher sind als die Ausgaben für die Apotheken. Auch bei mir landet der Unmut der über 2.700 Apotheken in Baden-Württemberg über die schwarz-gelbe Koalition in Berlin.
Die Nichtumsetzung des Pick-Up-Verbots durch Ihre Regierung bringt das Fass zum Überlaufen. Dabei hatten Sie versprochen: „Wir werden die Auswüchse beim Versandhandel bekämpfen, indem wir die Abgabe von Arzneimitteln in den sogenannten Pick-up-Stellen verbieten.“ (Koalitionsvertrag)
Ich höre immer wieder von Kollegen, dass sie die baden-württembergischen Landtagswahlen 2011 zu einer Denkzettelwahl machen wollen. Immer mehr Arbeit für immer weniger Geld machen die Apotheker nicht mehr mit. Es geht nicht nur um die über 20.000 Beschäftigten in badenwürttembergischen Apotheken. Es geht um die flächendeckende Versorgung der Patienten, den Nacht- und Notdienst, die individuelle Rezepturherstellung und die Botendienste.
All das steht auf dem Spiel. Nutzen Sie Ihr Mandat! Verhindern Sie, dass die Apotheken durch das AMNOG noch weiter belastet werden. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Freundliche Grüße
Dr. Günther Hanke, Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg
Stuttgart - 10.11.2010, 17:40 Uhr