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Herz- und Gefäßchirurgie
Neues Angiographiegerät erleichtert komplizierte Eingriffe
Am 10. November 2010 hat die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg einen Hybrid-Operationssaal eröffnet. Hier können in Zukunft Patienten mit Gefäß- oder Herzerkrankungen
Herzstück des Operationssaales ist das moderne Angiographiegerät "Artis Zeego" von Siemens Healthcare. Das Röntgengerät für Gefäße wird von einem Roboterarm bewegt, rotiert computergesteuert um den Patienten und macht dabei Aufnahmen aus jeder beliebigen Richtung. Die dreidimensionalen Bilder sind direkt und in sehr hoher Qualität auf Monitoren im OP verfügbar. Das System unterstützt so die Chirurgen bei ihrer Navigation im Körper und erleichtert komplizierte Eingriffe.
Anders als bei älteren Angiographiegeräten, die per Hand in eine bestimmte Position zum Patienten gebracht werden, kann der Chirurg den Roboterarm mit der bogenförmigen Röntgenvorrichtung sowie den OP-Tisch mittels Fernsteuerung ausrichten. Der Röntgendetektor, ein Flachdetektor, rotiert bei Bedarf so schnell um den Patienten, dass die Aufnahmen in Auflösung und Bildqualität mit denen einer Computertomographie vergleichbar sind. Das Gerät kommt dabei mit einer geringeren Strahlendosis als seine Vorgängermodelle aus und ist daher schonend für Patienten und OP-Personal. Aus den Bilddaten errechnet der Computer unter anderem dreidimensionale Darstellungen des Einsatzgebietes. An diesem virtuellen Modell prüfen die Chirurgen mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms unmittelbar vor dem eigentlichen Eingriff das beste Vorgehen und erhalten eine Art Routenplan für Katheter oder Operation.
Am Bildschirm können die Gefäßchirurgen den Verlauf minimal-invasiver Eingriffe über das Gefäßsystem in geringen zeitlichen Abständen verfolgen oder zum Beispiel überprüfen, ob ein Stent exakt platziert ist. Zudem sind Untersuchungen kombinierbar: So lässt sich die Gesamtansicht des Brustraums in hoher Auflösung wie bei einer CT-Aufnahme und gleichzeitig die Gefäße mit Hilfe eines Kontrastmittels präzise und dreidimensional darstellen. An einem angeschlossenen hämodynamischen Messplatz können Blutdruckwerte in den verschiedenen Gefäßen und im Herzen erfasst werden. Das erspart dem Patienten zeitaufwändige Einzeluntersuchungen oder während des Eingriffs den Transport zu den verschiedenen Diagnosegeräten. Da "Artis Zeego" schnell einsetzbar ist, die Bilddaten sofort bereit stehen und der Erfolg eines Eingriffs unmittelbar überprüft werden kann, verkürzt sich insgesamt die Operationszeit.
Quelle: Presseinformation des Universitätsklinikums Heidelberg, 10. November 2010.
Heidelberg - 13.11.2010, 07:00 Uhr