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KKH-Allianz sieht Handlungsbedarf
Fünf Prozent der Versicherten benötigen die Hälfte der Gesundheitsausgaben
Fünf Prozent der Versicherten der KKH-Allianz verursachen 53 Prozent der Ausgaben im Gesundheitswesen. Hochgerechnet für die gesamte GKV sind das Ausgaben von rund 86 Mrd.Euro. Der Vorstandschef der KKH-Allianz, Ingo Kailuweit, fordert eine bessere und koordiniertere Versorgung dieser Patienten.
„Diese Patienten mit schweren und dauerhaften gesundheitlichen Problemen bleiben bisher überwiegend im „Irrgarten“ des Gesundheitssystems hängen“, sagte Kailuweit. „Dadurch verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand und die Leistungsausgaben schnellen in die Höhe“, Zukünftig sei daher eine bessere Versorgung für diese Versicherten nötig – „damit sich nicht nur ihr Gesundheitszustand verbessert, sondern durch eine gezielte koordinierte Therapie auch unnötige Mehrkosten vermieden werden können“, so der Kassenchef.
Gut ein Drittel der sogenannten Hochnutzer erkrankt nach den Daten der KKH-Allianz zwischen 40 und 59 Jahren an Depressionen. Bis die Krankheit jedoch erkannt wird, gehen oft mehrere Jahre ins Land: In 50 Prozent der Fälle dauert es durchschnittlich fünf Jahre, bis der Hausarzt die richtige Diagnose stellt. Danach vergehen bis zu sieben weitere Monate bis mit der eigentlichen Therapie in einer Fachklinik begonnen wird. Bei 15 Prozent der Betroffenen wird die Erkrankung bereits nach der ersten depressiven Episode chronisch. Für die GKV-Ausgaben hat das Folgen: Zwischen 2002 und 2008 sind die Krankheitskosten bei psychischen Verhaltensstörungen um 23 Prozent gestiegen.
„Angesichts dieser Entwicklung besteht dringender Handlungsbedarf – nicht nur für die Krankenkassen“, betonte Kailuweit. Er verwies darauf, dass 41 Prozent der Hochnutzer mit Depressionen Erwerbstätige sind. Damit hat die Erkrankung auch eine volkswirtschaftliche Bedeutung. „Die Arbeitgeber müssten angesichts dieser Entwicklung an einer Zusammenarbeit interessiert sein. Wir brauchen einen runden Tisch mit allen Beteiligten für mehr Gesundheit!“, fordert der Kassenchef. Auch die Leistungserbringer seien in der Pflicht, an einer besseren Versorgung mitzuarbeiten. Das Problem könne „nur gemeinsam mit allen Beteiligten geschultert“ werden“.
Berlin - 26.11.2010, 16:32 Uhr