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Genetik
Erbgut von Zwillingen als Forschungs-Schlüssel
Zur Erforschung der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist nun ein Großprojekt gestartet. Die Schlüsselrolle spielen dabei 40 Zwillingspaare, bei denen ein Zwilling an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn leidet.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll das Erbgut der 40 Zwillingspaare entschlüsselt werden, um der Krankheitsursache auf die Schliche zu kommen und neue Therapien zu finden. Es ist geplant, sowohl das Mikrobiom (Summe aller Bakterien auf der Darmoberfläche) als auch das Genom der Zwillinge vollständig vergleichend zu sequenzieren.
"Von der Exploration der Zwillingskohorte mit modernen genetischen Methoden erwarten wir uns einen entscheidenden Durchbruch im Verständnis der auslösenden Ursachen, sowohl was die Genetik angeht als auch was die Faktoren des Lebensstils betrifft", sagt Prof. Dr. Stefan Schreiber, der wissenschaftliche Projektleiter an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Um die Datenfülle der insgesamt 80 Menschen zu bewältigen, laufen die vom Human Genome Project bekannten Sequenzer drei Jahre lang rund um die Uhr auf Hochtouren. Bisher wurden bereits rund acht Millionen Euro in das Projekt, vor allem für Hard- und Software, investiert.
Rund 300.000 Menschen sind in Deutschland derzeit an den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erkrankt. Meist treten diese Krankheiten im Lebensalter von 20 bis 30 Jahren auf. Aber auch Kleinkinder und Jugendliche sind betroffen.
Quelle: Pressemitteilung der Asklepios Kliniken vom 13.12.2010
13.12.2010, 08:38 Uhr