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Genetik
Schmerzempfinden ist in die Wiege gelegt
Wehleidig oder nicht – die Antwort liegt in den Genen. Wissenschaftler fanden ein Schlüsselgen für die Wahrnehmung von Schmerzen. Menschen mit der Genvariante α2δ3 können
Die Wissenschaftler um Clifford Woolf vom Children's Hospital in Boston untersuchten Drosophila auf das Vorhandensein von Schmerzgenen. Sie setzten die Fliegen starker Hitze aus und fanden bei den Tieren, die diese lange ertragen konnten, eine Mutation in dem Gen namens α2δ3. Um ihre Vermutung zu bestärken, dass die Wahrnehmung von Schmerzen in den Erbanlagen festgelegt ist, beobachteten sie bei Mäusen die Reaktion auf Schmerzreize und deren Verarbeitung im Gehirn. Auch dabei zeigte sich, dass Versuchstiere mit der Genvariante α2δ3 unempfindlicher gegenüber dem Schmerz waren, und dass bei diesen Mäusen der Schmerzreiz nicht an bestimmte Regionen des Gehirns weitergeleitet wurde.
Im Anschluss untersuchten die Wissenschaftler die Schmerzwahrnehmung beim Menschen. Auch hier zeigte sich, dass Träger der Genvariante α2δ3 weniger stark auf kurze Hitzeimpulse reagierten und auch seltener über chronische Rückenschmerzen nach einer Bandscheibenoperation klagten. Diese Erkenntnisse könnten zur Entwicklung neuer Schmerzmittel beitragen und ließen in Zukunft das individuelle Schmerzrisiko von Patienten vorhersagen.
Quelle: Woolf C. et al.: Cell, Vol. 143, Ausgabe 4, 628-638 (12.11.2010)
14.12.2010, 11:33 Uhr