DAZ.online-Umfrage

Werden Paracetamol-Risiken unterschätzt?

Stuttgart - 17.12.2010, 07:51 Uhr


Neue Studien zu Paracetamol, die auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko und potenzielle Risiken bei Einnahme in der Schwangerschaft hindeuten, sorgen für Diskussionen. Sind die Risiken einer Paracetamol-Behandlung

In einem Gastkommentar in DAZ 49 kam der Erlanger Pharmakologe Prof. Dr. Dr. Kay Brune zu dem Schluss, dass Paracetamol keineswegs so harmlos ist wie lange angenommen und warnte vor allem junge Frauen und Schwangere vor der Einnahme. Seine Forderung nach Marktrücknahme oder zumindest nach vollständiger Unterstellung unter die Verschreibungspflicht stößt bei vielen auf Unverständnis. Auf Nachfrage der Deutschen Apotheker Zeitung verweist der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker, Prof. Dr. Martin Schulz,  auf eine jüngst von der AMK und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft herausgegebenen Stellungnahme auch zu den Risiken von Paracetamol: Hier wird die Verschreibungspflicht von Packungen mit mehr als 10g Paracetamol begrüßt. Weitere Maßnahmen fordert die AMK nicht. Auch der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) sieht keinen Anlass für eine vollständige Unterstellung unter die Verschreibungspflicht oder gar eine Marktrücknahme. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte teilte dagegen mit, dass die neuen Risikosignale zurzeit unter Mitwirkung des BfArM von der Pharmakovigilanzarbeitsgruppe (PhVWP) des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) bewertet werden. Sollten Maßnahmen zur Risikominimierung notwendig sein, würden diese auch in Deutschland umgesetzt werden.

Wie ist Ihre Meinung: Sind die Risiken überbewertet oder werden sie unterschätzt? Bei unserer neuen DAZ.online Umfrage können Sie uns mitteilen, wie mit Paracetamol verfahren werden sollte.

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Dr. Doris Uhl