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Valproinsäure zur Migräneprophylaxe
AkdÄ empfiehlt Aut-idem-Kreuz bei Off-Label-Verordnung
Laut Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) kann Valproinsäure off label zur Migräneprophylaxe bei Erwachsenen zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordnet werden, wenn zugelassene Arzneimittel aufgrund mangelnder Wirksamkeit, Nebenwirkungen oder Kontraindikationen nicht in Frage kommen. Doch nur fünf der 24 Hersteller von Valproinsäure-Präparaten
Darauf weist die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) in einer Drug Safety Mail hin. Sie fordert die Ärzte auf, durch Setzen des Aut-idem-Kreuzes sicherzustellen, dass nur Valproinsäure-Präparate der Hersteller abgegeben werden, die mit der Off-label-Anwendung einverstanden sind. Das sind nach Angaben der AkdÄ bislang nur AWD.pharma, Dolorgiet, Hexal, IIP - Institut für industrielle Pharmazie und TAD-Pharma. Wird kein Aut-idem-Kreuz gesetzt, muss damit gerechnet werden, dass in der Apotheke ein Präparat eines Herstellers abgegeben wird, der der Off-Label-Anwendung nicht zugestimmt hat. Dies könne für den Arzt haftungsrechtliche Konsequenzen haben.
Darüber hinaus gibt die AkdÄ weitere wichtige Hinweise für die Anwendung von Valproinsäure zur Migräneprophylaxe:
- Aufgrund der Teratogenität von Valproinsäure ist bei Frauen im gebärfähigen Alter eine sehr sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich. Schwangere und Frauen, die keine Kontrazeption vornehmen, sind in jedem Fall von einer Behandlung auszunehmen.
- Valproinsäure ist nicht zur Migräneprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen geeignet.
- Patienten mit Depressionen müssen sorgfältig beobachtet werden, da unter Anwendung von Antiepileptika das Auftreten von Suizidgedanken und Suizidalität beschrieben worden ist.
20.12.2010, 10:58 Uhr