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Deregulierung soll aus der Schuldenkrise führen
Griechische Apotheken verlieren Privilegien
Jetzt geraten auch Griechenlands Apotheken in den Strudel der Schuldenkrise. Auf Druck der EU hat die Athener Regierung jetzt weitreichende Maßnahmen zur Deregulierung im Handel und bei Dienstleistungen beschlossen.
Das Rahmengesetz sieht die Öffnung dieser sogenannten "geschlossenen Berufe" vor. In einem ersten Schritt verlieren sechs Berufsgruppen ihre gesetzlichen Schutzzäune: Rechtsanwälte, Notare, Apotheker, Architekten, Bauingenieure und Wirtschaftsprüfer. Sie sollen sich künftig dem freien Wettbewerb stellen.
Bisher garantierte der Staat den griechischen Apothekern nicht nur eine Gewinnspanne von mindestens 35 Prozent. Das Gesundheitsministerium vergab auch die Konzessionen für den Betrieb der Apotheken. Wer eine der begehrten Genehmigungen besitzt, kann sie bisher an seine Kinder vererben oder für rund 500.000 Euro verkaufen.
Wettbewerb müssen die Apotheken ebenso wenig fürchten wie zu lange Arbeitszeiten. Die Öffnungszeiten sind eng begrenzt. Montags und mittwochs dürfen die Apotheken nur Vormittags öffnen, samstags bleiben sie ganz geschlossen. Andererseits gibt es in Griechenland besonders viele Apotheken. Mit einer Apotheke pro 1 200 Einwohner liegt Griechenland in der EU an der Spitze. Zum Vergleich: In Deutschland kommen auf eine Apotheke circa 3800 Einwohner.
Wie es mit Griechenlands Apotheken konkret weitergeht, ist allerdings noch offen. Bis Mitte März 2011 muss der zuständige Gesundheitsminister neue Regeln für den Apothekenmarkt präsentieren.
Athen - 23.12.2010, 10:12 Uhr