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Päpstliche Akademie der Wissenschaften
Molekularbiologe Arber vom Papst berufen
Der Schweizer Molekularbiologe und Genetiker Werner Arber ist bereits letzte Woche von Papst Benedikt XVI. zum Präsidenten der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ernannt worden. Arber ist 81 Jahre alt; seit 1971 ist er Ordinarius am Biozentrum der Universität Basel, 1996 wurde er emeritiert. 1978 erhielt er mit zwei Kollegen den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie.
Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften (lat. Pontificia Academia Scientiarum) wurde in ihrer heutigen Form 1936 eingerichtet. Ihr gehören 80 Personen an, die vom Papst ernannt werden. Die Auswahl erfolgt aufgrund wissenschaftlicher und ethischer Verdienste unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Der evangelisch-reformierte Christ Arber ist der erste Präsident, der nicht der römisch-katholischen Kirche angehört.
Arber erforschte vor allem Restriktionsenzyme und bewegliche genetische Elemente (Transposons). Restriktionsenzyme oder Restriktionsendonukleasen (REN) kommen natürlicherweise in Bakterien vor; sie binden an spezifische Sequenzen der doppelsträngigen DNA und schneiden sie dort durch. Auf diese Weise setzen Bakterien sie zur Vernichtung von Viren (Bakteriophagen) ein.
In der Molekularbiologie und Gentechnik dienen REN als „molekulare Scheren" und sind unverzichtbare Werkzeuge, um DNA an bestimmten Positionen zu schneiden. Durch den Einsatz dieser Enzyme war es möglich, einzelne Gene zu lokalisieren und schließlich das gesamte Genom von Organismen zu entschlüsseln. Für die Entdeckung der REN und ihre Nutzbarmachung in der Molekularbiologie erhielt Arber zusammen mit den Amerikanern Daniel Nathans und Hamilton Othanel Smith im Jahr 1978 den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie.
Basel/Rom - 18.01.2011, 11:20 Uhr