Herzinfarkt und Schlaganfall

Nutzen einer Statin-Primärprävention bleibt fraglich

20.01.2011, 13:14 Uhr


Die Primärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen mit Statinen wie Simvastatin, Pravastatin, Atorvastatin, Lovastatin, Fluvastatin und Rosuvastatin ist umstritten. Ein soeben erschienener Cochrane Review

Durch Senkung des Cholesterolspiegels mit Hilfe von Statinen könnten auch Patienten ohne kardiovaskuläre Vorerkrankungen vor koronaren Herzerkrankungen geschützt werden. Doch anders als der Nutzen dieser Intervention in der Sekundärprävention ist der Nutzen einer solchen Primärprophylaxe umstritten. In dem soeben veröffentlichten Cochrane-Review wird zwar bestätigt, dass unter Statinen die Gesamtmortalität, kardiovaskuläre Ereignisse und Schlaganfälle reduziert werden können. Es bestehen jedoch Zweifel, dass die Studienergebnisse objektiv erfasst und nicht doch Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen in die Studien aufgenommen worden sind. Insgesamt haben die Cochrane-Autoren 14 randomisierte und kontrollierte Studien mit über 34000 Patienten ausgewertet. Sie konnten dabei eine relative Risikoreduktion der Gesamtmortalität um 17% und der kombinierten nichttödlichen und tödlichen kardiovaskulären Endpunkte um 30% ermitteln, die Revaskularisierungsrate wurde um 34% gesenkt. 

Quelle

Ward TF et al.: Statins for the primary prevention of cardiovascular disease. The Cochrane Library 2011, Issue 1


Dr. Doris Uhl


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