Kochsalz- und Silikonfüllungen

Seltene Krebserkrankung durch Brustimplantate?

27.01.2011, 15:14 Uhr


Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA weist auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Kochsalz- und Silikongel-gefüllten Brustimplantaten und einer seltenen Krebserkrankung hin, dem großzelligen anaplastischen Lymphom

Das großzellige anaplastische Lymphom zählt zu den T-Zell-Lymphomen und kann an verschiedenen Körperstellen einschließlich der Lymphknoten und der Haut auftreten. In den USA wird es jährlich bei einer von 500 000 Frauen diagnostiziert. Werden keine Implantate getragen, wird es im Brustgewebe nur bei etwa 3 von 100 Millionen Frauen gefunden. Bei Implantatträgerinnen geht die FDA derzeit von weltweit 60 Fällen eines ALCL aus. Betont wird jedoch, dass es schwierig sei, die Zahl zu verifizieren, da auf der einen Seite nicht alle Fälle in der medizinischen Literatur erfasst, auf der anderen Seite Doppelungen der Berichte nicht auszuschließen sind. Die Zahl der Frauen mit Brustimplantaten wird von der FDA weltweit auf 5 bis 10 Millionen geschätzt. Frauen, die ein Brustimplantat erhalten sollen, sollten auf das mögliche Risiko hingewiesen werden. Zusammen mit den Herstellern der Implantate plant die FDA ein entsprechendes Update der Produktinformationen in den nächsten Monaten. Ärzte und andere Heilberufler werden aufgefordert, jeden bestätigten Fall von ALCL bei Implantatträgerinnen zu melden.

Quelle

Breast Implants: FDA review indicates possible association with a rare cancer.
Safety Information: 26. Januar 2011


Dr. Doris Uhl