Das Jahr des Hasen

Der Jahreswechsel im chinesischen Kalender fällt auf den zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende. Jedes Jahr ist nach einem der zwölf chinesischen Tierkreiszeichen in Kombination mit einem der fünf chinesischen Elemente benannt. Mit dem nächsten Neumond am 3. Februar beginnt das Jahr des Metall-Hasen.

Gemäß der chinesischen Astrologie, die untrennbar mit dem chinesischen Kalender verbunden ist, sind Hasenjahre friedlich, was ebenfalls für die in einem Hasenjahr geborenen Menschen gilt. Nach dem konfliktreichen, hektischen Tigerjahr soll die Welt jetzt aufatmen können. Beispielsweise werden Entscheidungen in Wirtschaft und Politik nach reiflicher Überlegung und einvernehmlich getroffen, wobei in der Regel vernünftige Kompromisse geschlossen werden. Wenn allerdings keine Kompromisse möglich sind, besteht die Gefahr, dass wichtige Entscheidungen aufgeschoben und die Probleme unter den Teppich gekehrt werden, sodass sie möglicherweise in späteren Jahren umso schwieriger zu bewältigen sind. Die Skeptiker des chinesischen Horoskops erinnern daran, dass in einem Hasenjahr (vor 72 Jahren) der 2. Weltkrieg begann; die Anhänger erwidern, dass die Art und Weise, wie die Alliierten diesen Krieg anfangs (nicht) geführt haben, geradezu typisch für den „Hasen“ sei.

Auf die Wirtschaftsentwicklung eines Jahres hat insbesondere das jeweilige chinesische Element Einfluss. In Metalljahren geht es den Branchen, die den Elementen Erde oder Wasser zugeordnet sind, besonders gut; das sind bei „Erde“ z.B. Bergbau und Immobilien und bei „Wasser“ z.B. Transport und Verkehr sowie alle Berufe, die mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun haben, beispielsweise Pflege- und Gesundheitsberufe. Schlecht geht es hingegen den Branchen, die dem Element Holz zugeordnet sind. Dazu zählen neben der Forstwirtschaft und der Möbelindustrie auch die Verlage, weil ihre Produkte auf Papier gedruckt werden, das aus Holz hergestellt wird.

Das Neujahrsfest ist in Ostasien zugleich ein kollektives Geburtstagsfest: Man wird nicht an seinem tatsächlichen Geburtstag, sondern am Neujahrstag ein Jahr älter und zählt seine Lebensjahre dementsprechend.