Geweberegeneration

Lebergewebe aus Leberzellen

Hamburg - 28.01.2011, 06:42 Uhr


Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ist es erstmals gelungen, aus menschlichen Leberzellen neues Lebergewebe zu bilden. Damit eröffnen sich völlig neue therapeutische Möglichkeiten.

Die UKE-Forscher legen die menschlichen Leberzellen in auflösbare Trägersubstanzen, ähnlich dem Material für selbstauflösende chirurgische Nahtmaterialien. Die Leberzellen bilden rundliche Gewebeverbände, die so aussehen und sich so verhalten wie normales Lebergewebe. Die primären menschlichen Hepatozyten (Leberzellen) bilden ein intaktes Lebergewebe in drei-dimensionaler Zellkultur.

Zur Leberzell-Transplantation wurden bisher vor allem aus Lebergewebe isolierte Leberzellen verwendet. Unter dem Isolationsakt und der Aufbewahrung im eingefrorenen Zustand leiden die Zellen. Dies ist einer der Gründe dafür, dass die Leberzell-Transplantation bisher wenig Erfolg gezeigt hat. Die Bildung von neuem Lebergewebe vor der Transplantation könnte einige dieser Probleme lösen und damit die Ergebnisse der Leberzell-Transplantation verbessern. Neuformiertes Lebergewebe oder miteinander zusammengewachsene Leberzellen könnten zu besseren Ergebnissen als die Transplantation von Leberzell-Suspensionen führen. Patienten mit Stoffwechselerkrankungen der Leber oder akutem Leberversagen könnten dann mit einer Lebergewebe-Transplantation anstatt mit einer Lebertransplantation behandelt werden.

Die Ergebnisse der Studie werden in der Februarausgabe der Fachzeitschrift "Liver Transplantation" veröffentlicht.

Quelle: Presseinformation des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), 21. Januar 2011.


Dr. Bettina Hellwig