Zukunftskongress des Apothekerverbands Nordrhein

Verbands-Chef Preis: Konstruktionsfehler des AMNOG beseitigen!

Bonn - 06.02.2011, 11:15 Uhr


Der Vorstandsvorsitzende des Apothekerverbands, Thomas Preis, forderte auf dem „3. Zukunftskongress öffentliche Apotheke“ die Beseitigung der Konstruktionsfehler des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG).

Laut Koalitionsvertrag sollten Überregulierungen abgebaut werden. Das Gegenteil sei mit der Packungsgrößenverordnung und Mehrkostenregelung geschehen, so Preis. Auch die Auswüchse des Versandhandels sollten bekämpft werden. Fakt ist nun: Ein Verbot der Pick-up-Stellen wurde nicht verwirklicht. Preis: „Alles nur Ankündigungsrhetorik - statt Bürokratieabbau wurde enorm aufgerüstet.“

Für viele Apotheken werden die Belastungen nicht mehr tragbar. Apotheker werden durch das AMNOG finanziell zu stark belastet. Preis forderte daher:

  • Die Konstruktionsfehler des AMNOG sind zu beseitigen, insbesondere der Effekt, dass der Großhandel seinen Sparbeitrag auf die Apotheken abwälzen kann.
  • Im Bereich der Packungsgrößen muss wieder Abgabesicherheit hergestellt werden.
  • Bei der Mehrkostenregelung ist klarzustellen, dass der Patient wirklich sein Wunscharzneimittel frei wählen kann als Alternative zu den kassenbestimmten Einheitsmedikamenten.
  • Entlastung der Apotheker von der zunehmenden Bürokratisierung.
  • Den politisch zugesagten Auswüchsen des Versandhandels muss ein Ende gesetzt werden.

Preis: „Der unabhängige Heilberuf des Apothekers muss gestärkt werden. Was der Gesundheit den Menschen zugute kommt und somit dem Gemeinwohl dient, darf nicht konzerngeleitet geschwächt und Lobbyinteressen geopfert werden. Hier ist verlässliche Gesundheitspolitik gefragt.“


Peter Ditzel