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Organspende
Rösler will Zugang zu Spendeausweis erleichtern
Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler will, dass sich mehr Bürger mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Dazu hat er vorgeschlagen, jedem, der einen Personalausweis oder einen Führerschein beim Amt abholt, eine Informationsbroschüre und einen Organspendeausweis auszuhändigen.
Rösler lehnte zugleich mit Blick auf einen Vorstoß des Unions-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU) „jede Form von Druck“ als kontraproduktiv ab. Kauder hatte vorgeschlagen, dass jeder, der sich einen Personalausweis ausstellen lässt, beim Einwohnermeldeamt entscheiden muss, ob er im Falle seines Todes Organe spenden will.
Rösler betonte: „Alles beruht auf Freiwilligkeit.“ Er zeigt sich überzeugt, dass das von ihm vorgeschlagene Verfahren trotzdem dazu führen werde, „dass künftig deutlich mehr Menschen für das Thema sensibilisiert werden und einen Organspendeausweis ausfüllen“. Umfragen zufolge wären 74 Prozent der Deutschen grundsätzlich bereit, Herz, Lunge oder Nieren zu spenden. Eine entsprechende Erklärung hätten aber nur 25 Prozent abgegeben. „Allein die Möglichkeit, unkompliziert beim Bürgeramt an einen Spenderausweis zu kommen, wird die Zahl steigern“, sagte der Minister.
Geplant ist zudem, Krankenhäuser, in denen Organspenden möglich sind, gesetzlich dazu zu verpflichten, einen geschulten Transplantationsbeauftragten zu beschäftigen. „Die Chancen stehen gut, dass in den nächsten Monaten ein Entwurf auf dem Tisch liegt“, sagte Rösler. Er zeigte sich auch zuversichtlich, eine Lösung für die Bezahlung der zusätzlichen Ärzte zu finden: „Wir führen bereits konstruktive Gespräche mit den Partnern der Selbstverwaltung.“
Rösler plädierte zudem für eine gesetzliche Klarstellung, dass Krankenkassen für den Verdienstausfall eines Organspenders aufkommen. „Niemand sollte in Schwierigkeiten geraten, weil er sich entscheidet, zu Lebzeiten ein Organ zu spenden“, sagte er.
Berlin - 07.02.2011, 09:29 Uhr