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AOK-Rabattverträge
Pro Generika: Mittelstandsschutz ist Fehlanzeige
Die Zuschläge, die die AOK bislang in ihrer sechsten Ausschreibungsrunde für Arzneimittel-Rabattverträge erteilt hat, geben den mittelständischen Generikaunternehmen nicht viel Hoffnung. Der Branchenverbands Pro Generika kritisierte das Modell der Wirkstoffverträge als „nicht nachhaltig“.
„Die bislang bekannt gewordenen Zuschläge der sechsten Tranche der AOK-Rabattverträge zeigen klar, dass Wirkstoffverträge und Mittelstandsschutz offenkundig nicht in Einklang zu bringen sind“, erklärte Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer. Ihre jüngste Ausschreibung hatte die AOK erneut als ausgesprochen mittelstandsfreundlich gerühmt. Soweit die Kasse nun Zuschläge erteilen konnte – der Großteil der ausgeschriebenen Substanzen ging ins vergaberechtliche Nachprüfungsverfahren – kamen allerdings vor allem an große Generikahersteller wie Ratiopharm zum Zuge.
Bretthauers Diagnose: „Ausschreibungen, die allein auf den Preis abzielen, erzeugen einen Unterbietungswettbewerb, bei dem kleinere Unternehmen nicht mehr mithalten können. Das gefährdet die Anbietervielfalt – ohne Anbietervielfalt aber ist Wettbewerb gar nicht möglich“. Das Modell der Wirkstoffverträge sei damit nicht nachhaltig.
Die Politik habe das Problem im Grundsatz ausgemacht, heißt es bei Pro Generika. Mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) habe sie versucht, mittelstandsfreundliche Regelungen in das Gesetz aufzunehmen. „Man muss sehr genau beobachten, wie die weiteren Ergebnisse ausfallen werden“, sagt Bretthauer. Letztlich sei ein Verfahren, in dem ständig die Gerichte bemüht werden müssen, weder für die Kassen noch für die Hersteller befriedigend. „Besser wäre es, wenn sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, um Lösungen zu entwickeln, die Vielfalt sichern und nachhaltige Entlastungen für die GKV garantieren“, so der Pro Generika-Geschäftsführer.
Berlin - 15.02.2011, 14:30 Uhr