Asthma bei Kindern

Inhalative Glucocorticoide nur bei Bedarf?

23.02.2011, 12:56 Uhr


Kinder mit Asthma erhalten häufig zweimal täglich inhalative Glucocorticoide, um ein Aufflackern der Erkrankung zu verhindern. Im Rahmen einer Studie wurden nun Vor- und Nachteile der Asthmaspray-Gabe nur im Bedarfsfall untersucht.

In der Studie wurden 288 Kinder und Jugendliche einer von vier Gruppen zugeordnet. Die "Kombinationgruppe" erhielt zweimal täglich Beclomethason sowie Beclomethason plus Salbutamol als Notfalltherapie; die "Beclomethasongruppe" erhielt zweimal täglich Beclomethason sowie Placebo plus Salbutamol als Notfalltherapie; die "Notfallgruppe" erhielt zweimal täglich Placebo sowie Beclomethason plus Salbutamol als Notfalltherapie und die "Placebogruppe" erhielt zweimal täglich Placebo sowie Placebo plus Salbutamol als Notfalltherapie.

Die Häufigkeit der Attacken lag in den drei Medikationsgruppen deutlich niedriger als in der Placebogruppe. Allerdings unterschieden sich Kombinations-, Beclomethason- und Notfallgruppe nur wenig voneinander. Das Wachstum der Kinder lag in der Beclamethason- und Kombinationsgruppe leicht unter der der Notfallgruppe.

Die Autoren stellen fest: "Im Notfall verwendetes Beclomethason kann das Risiko von Asthmaschüben und Therapieversagen verringern, allerdings nur zu einem geringeren Grad als der täglich verabreichte Wirkstoff." Sie schlagen daher vor, zur Vermeidung von Wachstumsverzögerungen bei Kindern mit nur leichtem persistierenden Asthma inhalative Glucocorticoide nur im Notfall einzusetzen.

Quelle: Martinez, F. D. et al.: Lancet, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1016/S0140-6736(10)62145-9


Dr. Beatrice Rall