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Nervenzellen
Neurophilin-1 steuert das Wachstum
Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum München haben herausgefunden, wie sensorische und motorische Fasern bei der Nervenbildung der Gliedmaßen interagieren. Diesen Prozess können beide Typen von Nervenfasern anführen.
Bei der Nervenbildung in den Gliedmaßen wirken während der Embryonalentwicklung sensorische und motorische Nervenfasern zusammen. Bisher wurde angenommen, dass motorische Nerven stets den korrekten Weg der Nerven festlegen. Wenn es darum geht, die Spinalnerven von Armen und Beinen zu bilden, können aber nach den neuen Erkenntnissen sowohl motorische als auch sensorische Fasern die Führung übernehmen.
Die Münchener Forscher haben außerdem herausgefunden, wie diese Zusammenarbeit auf molekularer Ebene funktioniert. Dabei spielt der Oberflächenrezeptor Neuropilin-1 eine zentrale Rolle. Er ist sowohl in motorischen und sensorischen Nervenfasern vorhanden und kontrolliert deren Interaktion zum richtig gesteuerten Wachstum.
Damit leisten die Forscher einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Entstehung neuronaler Netzwerke während der Embryonalentwicklung. Die Forschungen ermöglichen außerdem, strukturelle Anpassungen nach Traumata und bei neurodegenerativen Erkrankungen des Menschen besser zu verstehen.
Als nächstes wollen die Forscher herausfinden, inwieweit Neuropilin-1 auch die Nervenfaserbildung im Gehirn beeinflusst.
Literatur: Huettl, R. E., et al.: PLoS Biol 2011;9(2):e1001020; Online-Publikation: doi:10.1371/journal.pbio.1001020
München - 26.02.2011, 07:41 Uhr