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Interpharm Hamburg
Graue: Ein Viertel der Apotheken ist gefährdet
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken hat sich durch das AMNOG nochmals verschlechtert. In Hamburg haben in den ersten beiden Monaten bereits sechs Apotheken geschlossen. Der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, sagte im Interview mit der AZ: „Ich sehe jetzt konkret, dass etwa ein Viertel der Apotheken extrem gefährdet ist“.
Der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins forderte die Standesvertreter der Apotheken auf, sich dieser Entwicklung offen zu stellen und „mehr Realitätsbewusstsein und Ehrlichkeit uns selbst gegenüber“ zu zeigen. Graue: „Es muss uns gelingen, den Mut zu finden, die bittere Wahrheit auszusprechen.“ Die Zahl der Apotheken müsse sich erheblich verringern, um sicher zu stellen, dass „die anderen Apotheken überleben können“. Der Prozess des Apothekensterbens sei nicht aufzuhalten. „Es wird in einigen Jahren deutlich weiniger Apotheken in Deutschland geben“, sagte Graue zur AZ.
Kritik übte Graue am Verlauf der Verhandlung vor dem Berliner Sozialgericht über den Apothekenabschlag. „Überrascht hat mich auf jeden Fall, dass die Schiedsstelle auf diese Einlassung des GKV-Spitzenverbandes nicht vorbereitet war“, sagte der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins. Zur Überraschung des Vorsitzenden der Schiedsstelle Rainer Daubenbüchel, aber auch der ABDA-Vertreter hatte der GKV-Spitzenverband in der Gerichtsverhandlung mit der Entwicklung des Gesamtapothekenhonorars argumentiert. Daraufhin war die Verhandlung unterbrochen worden, um der Schiedsstelle Gelegenheit für eine weitere schriftliche Stellungnahme einzuräumen. Graue sagte zu AZ, er sei der Meinung, „dass dieser Aspekt bereits bei der Entscheidung der Schiedsstelle hätte berücksichtigt werden können und müssen. Das ist doch eine Milchmädchenrechnung.“
Lesen Sie das vollständige Interview mit Dr. Jörn Graue in der kommenden AZ Nr. 13, 2011
Hamburg - 25.03.2011, 10:55 Uhr