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Gesellschaft für Dermopharmazie
Wasserfester Sonnenschutz und topische Antiphlogistika
Der richtige Test für wasserfeste Sonnenschutzmittel und die Anwendung topischer nicht-steroidaler Antiphlogistika - im Rahmen ihrer jüngsten Jahrestagung veröffentlichte die Gesellschaft für Dermopharmazie (GD) zwei Stellungnahmen zu diesen beiden vielfach diskutierten Themen.
Auf Packungen von Sonnenschutzmitteln wird neben den Schutzeffekten häufig herausgestellt, das Produkt sei „wasserfest“ oder „extra wasserfest“. Für den Gebrauchswert bei einem Badeurlaub kann dies entscheidend sein, doch bleibt zu fragen, wie diese Eigenschaft geprüft wird. In ihrer jüngsten Stellungnahme spricht sich die GD klar dafür aus, nur die Methode der COLIPA, der europäischen Dachorganisation der Kosmetikindustrie, zu verwenden. Bei dieser recht aufwendigen Methode wird bei bis zu 25 Probanden der Lichtschutzfaktor vor und nach zwei 20-minütigen Whirlpool-Bädern gemessen. Da dieses Verfahren erst 2005 eingeführt wurde, gab es zwischenzeitlich auch andere Tests. Der GD-Vorsitzende Dr. Joachim Kresken erläuterte, die Stiftung Warentest habe im vorigen Jahr eine einfachere Testmethode verwendet. Doch würden die Ergebnisse zwischen den beiden Methoden nicht bei allen Produkten korrelieren. Dies könne die Verbraucher verwirren. Der stellvertretende GD-Vorsitzende Prof. Dr. Hans Christian Korting stellte die Vorteile des COLIPA-Verfahrens heraus. Es sei validiert und offenbar sei die Verwirbelung im Whirlpool für die Bewertung wichtig. Darum sollten nur Ergebnisse aufgrund der COLIPA-Methode in der Öffentlichkeit herausgestellt werden, erklärte Korting.
Topisch applizierte nicht-steroidale Antiphlogistika
In einer weiteren neuen Stellungnahme fordert die GD zu einer differenzierten Betrachtung topisch applizierter nicht-steroidaler Antiphlogistika auf. Die GD verweist dazu auf kürzlich veröffentlichte Übersichtsarbeiten und einen Cochrane-Review von 2010. Demnach seien Diclofenac, Ibuprofen, Ketoprofen und Piroxicam bei topischer Anwendung wirksamer als Placebo. Für Indometacin sei dieser Nachweis nicht erbracht worden. Vorteile der topischen Therapie werden in der systemischen Verträglichkeit gesehen, da bei intakter Haut nur Blutspiegel erreicht werden, die etwa 5 bis 15 Prozent im Vergleich zur oralen Applikation betragen. Allerdings besteht eine Einschränkung bei der lokalen Verträglichkeit von Ketoprofen, bei dem schwere photoallergische Reaktionen möglich sind. Doch sieht auch die GD noch offene Fragen. So würden groß angelegte Vergleiche zwischen topischer und systemischer Therapie sowie zwischen den topisch angewendeten Wirkstoffen fehlen. Für die topische Therapie spreche die Compliance, die vielfach als besser bezeichnet wird, doch gebe es auch dazu keine aussagekräftige Studie.
Die Stellungnahmen der GD sind im Internet unter www.gd-online.de veröffentlicht. Ausführliche Berichte über die GD-Jahrestagung, die vom 4. bis 6. April in Vaals stattfand, finden Sie demnächst in der gedruckten Ausgabe der DAZ.
Vaals - 07.04.2011, 17:07 Uhr