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Autoimmunerkrankungen
PR-957 hemmt das Immunproteasom
Der neue Wirkstoff PR-957 kann die Produktion entzündungsfördernder Botenstoffe im Immunsystem von Mäusen gezielt unterdrücken und dadurch eine Ausprägung von Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose (MS) bei den Tieren verhindern.
Das zeigte der Konstanzer Immunologe Prof. Dr. Marcus Groettrup in Zusammenarbeit mit Schweizer Forschern. Marcus Groettrup untersuchte einen Enzymkomplex, das „Immunproteasom“. Dieser Eiweißkomplex kontrolliert die Entstehung jener Botenstoffe, die das Krankheitsbild von Rheuma oder Multipler Sklerose verursachen. Wird das Immunproteasom selektiv gehemmt, kann die autoimmune Erkrankung verhindert werden, ohne zugleich die gesamte Immunabwehr auszuhebeln.
Zur Hemmung des Immunproteasoms könnte sich der Wirkstoff PR-957 des amerikanischen Biotechnologie-Unternehmens Proteolix eignen. Dieser Stoff wurde ursprünglich als Leukämie-Medikament konzipiert, erbrachte aber hier nicht die gewünschte Wirkung. Jetzt werden an der Universität Konstanz in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Biotechnologie-Institut Thurgau weitere Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten des Wirkstoffs erforscht. Dazu gehören seine Wirkung auf das Immunproteasom und die Entstehung autoimmuner Erkrankungen.
Prof. Dr. Marcus Groettrup wurde jetzt mit dem Janssen-Preis für Grundlagenforschung ausgezeichnet. Die Janssen-Cilag GmbH prämiert damit Groettrups Grundlagenforschung im Bereich der Autoimmunerkrankungen, die einen Schlüssel für einen Wirkstoff gegen Rheuma und Multiple Sklerose darstellen könnten. Der Preis wurde am 31. März 2011 auf der Jahresversammlung der Gesellschaft für Dermatologie in Dresden übergeben.
Quelle: Presseinformation der Universität Konstanz, 25. März 2011.
Konstanz - 11.04.2011, 07:57 Uhr