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Arzneimittel-Preise
Das Sahnehäubchen für die Industrie
Die Apothekerverbände von Hessen und Rheinland-Pfalz wollen mit einer Kampagne mit dem Vorurteil aufräumen, dass die Apotheken einen Großteil des Arzneimittelpreises einkassieren. Mit Plakaten und Handzetteln klären sie auf, welcher Anteil in den verschiedenen Kanälen landet.
Anhand eines Törtchens wird dargestellt, dass sich bei einem Arzneimittelpreis von 100 Euro sich die Pharmaindustrie das „Sahnestück“ in Höhe von 69,55 Euro einverleibt. Die „leckeren Früchte“ nimmt der Staat in Form der Mehrwertsteuer mit knapp 16,00 Euro zu sich. Den Apotheken verbleibt mit 10,31 Euro lediglich der Boden des Törtchens, unter dem dann nur noch der pharmazeutische Großhandel zu finden ist.
„Wir werden mit der Aktion sicher nicht das geflügelte Wort von den sprichwörtlichen Apothekenpreisen ausrotten können. Wir möchten aber dadurch mit den völlig falschen Vorstellungen über den Apothekenanteil am Arzneimittelpreis bei der Bevölkerung aufräumen“, erklärt die Pressesprecherin der beiden Apothekerverbände, Kirsten Müller-Kuhl. „Für ein Zehntel
des Arzneimittelpreises erbringen die Apotheken das Gros der Leistungen: Sie beraten, bestellen, lagern, fertigen Rezepturarzneimittel, liefern teilweise nach Hause und leisten Nacht- und Notdienst“. Dafür erhielten sie weniger als der Staat, der seinerseits gar nichts hierfür leisten müsse.
Offenbach/Mainz - 27.04.2011, 11:39 Uhr