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NDR-Testkäufer in Apotheken
Schlechte Beratung bei Heuschnupfen-Symptomen
Die Beratung in Apotheken wird heute Abend erneut Thema eines TV-Magazins sein: Die NDR-Verbrauchersendung „Markt“ hat eine Testkäuferin mit Heuschnupfen-Symptomen in die Apotheke geschickt. Das vorab vermeldete Ergebnis: Weniger als die Hälfte der Apotheken hat einen Arztbesuch empfohlen – vielmehr haben sie sich auf den Verkauf von wenig überzeugenden Medikamenten konzentriert.
Aus der Vorankündigung des NDR geht nicht hervor, wie viele Apotheken für die Stichprobe aufgesucht wurden. Es seien jedoch immer dieselben Heuschnupf-Beschwerden geschildert worden: Juckende Augen, laufende Nase, Reizhusten. Nach Meinung des Deutschen Allergie- und Asthmabundes sollten die Apotheker diesen Kunden einen Arztbesuch empfehlen, da hinter dem Reizhusten ein beginnendes Asthma stecken könnte. Tatsächlich hätten nur 40 Prozent der Apotheken der Testkundin einen Arztbesuch empfohlen.
Dafür seien „reichlich Medikamente“ verkauft worden. Jede Apotheke empfahl dabei etwas anderes: mal war es Nasenspray, dann Augentropfen, dazu zuweilen Tabletten oder Lutschpastillen. Dr. Kristine Breuer, Allergologin im Dermatologikum Hamburg, erwartet von diesen Mitteln keinen Nutzen. Ihr Rat lautet: Bei Reizhusten unbedingt ein Arztbesuch. Bei sonst starken Beschwerden ein cortisonhaltiges Nasenspray und Antihistamin-Tabletten. Diese Empfehlung gab jedoch nur eine getestete Apotheke. Die Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände – ABDA – hat laut NDR zu den Ergebnissen des Markt-Tests keine Stellung genommen.
Die Markt-Stichprobe zeigte zudem, dass die Preise der rezeptfreien Medikamente in Apotheken beträchtlich schwanken. Der Preisunterschied für das gleiche Medikament habe bei bis zu fünf Euro gelegen.
Die Sendung „Markt“ läuft heute Abend um 20:15 im NDR-Fernsehen.
Berlin - 09.05.2011, 13:27 Uhr