Packungsgrößenverordnung

Umstellung auf Reichdauerorientierung fällt aus

Berlin - 18.05.2011, 14:00 Uhr


Um neuen Ärger in den Apotheken zu vermeiden, fällt die für Mitte 2013 geplante Umstellung der Packungsgrößen auf Reichdauerorientierung aus. Nach DAZ.online-Informationen sollen die mit der zum 1. Mai 2011 in Kraft getretenen Regelungen der Packungsgrößenverordnung für im Markt befindliche Arzneimittel nicht mehr geändert werden.

Nur neu auf den Markt kommende Arzneimittel sollen ihre Packungsgrößen an der Reichdauer orientieren. Dafür sollen bis November 2011 Details erarbeitet werden. Damit soll neues Chaos in den Apotheken wie zu Jahresbeginn ausgeschlossen werden. Ursprünglich war geplant, dass die Umstellung der Normpackungsgrößen für alle Packungen auf eine Reichdauerorientierung zum 1. Juli 2013 erfolgen sollte.

Nach DAZ.online-Informationen verständigten sich auf einem Treffen der Arbeitsgruppe ATC/DDD am vergangenen Montag Vertreter des Deutsches Instituts für Medizinische Information und Dokumentation (DIMDI) und des Bundesgesundheitsministeriums informell auf dieses Vorgehen. Ein BMG-Sprecher bestätigte dies indirekt und erklärte auf Anfrage: „Mit der zum 1. Mai in Kraft getretenen Packungsverordnung wurde die Umstellung auf Reichdauerorientierung für den Bestandsmarkt im Wesentlichen vorgenommen.“

Auf Einladung des DIMDI hat sich die Arbeitsgruppe am Montag im Rahmen einer Sondersitzung mit der geplanten Verwaltungsvorschrift zur Packungsgrößenverordnung befasst. Insbesondere wurde die Systematik der neuen Vorschrift sowie Fragen der Einbeziehung des Bestandsmarkts und die Packungsgrößenkennzeichnung neuer Arzneimittel diskutiert.

Vor allem vor dem Hintergrund der AMNOG-Gesetzesbegründung, nach der die Verwaltungsvorschrift so auszugestalten ist, dass die Packungsgrößen im Bestandsmarkt weitestmöglich unverändert bleiben sollen, ist nun geplant, die aktuellen Anlagen der Packungsgrößenverordnung in die Verwaltungsvorschrift zu übernehmen. Damit wäre die im AMNOG vorgesehene Reichdauerorientierung (10, 30 bzw. 100 Tage) in der Praxis ausgehebelt.


Lothar Klein