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EHEC
Autoantikörper lösen Hirnstörungen aus
Autoantikörper könnten die Ursache für schwere Verläufe bei Patienten mit hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS) nach einer EHEC-Infektion sein. Das haben jetzt Wissenschaftler der Universitäten Greifswald und Bonn herausgefunden.
Das hämolytisch-urämische Syndrom wird unter anderem durch den Giftstoff Shigatoxin der EHEC-Bakterien verursacht und schädigt die Nieren. Daneben kommt es zu neurologischen Auswirkungen auf das Gehirn, wie Bewusstseinsstörungen und Epilepsien, die schwierigste Komplikation von EHEC.
Die neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die bezüglich ihrer Hirnfunktion schwer betroffenen Patienten Autoantikörper bilden, die möglicherweise über die Ansammlung eines Gerinnungsfaktors die Durchblutung wichtiger Gehirnregionen und der Nebenniere einschränken. Dies führt dann zu der schwerwiegenden Symptomatik.
Diese Autoantikörper entstehen frühestens fünf Tage nach der EHEC-Infektion. Damit erklärt sich, warum die Patienten die Durchfallerkrankung in der Regel bereits überstanden haben und erst danach die schweren neurologischen Symptome auftreten. Warum nicht alle Patienten diese zusätzlichen Autoantikörper bilden, ist noch ungeklärt. Die selbstzerstörerischen Autoantikörper entstehen durch eine Fehlleitung des Immunsystems.
Jetzt haben Ärzte des Greifswalder Universitätsklinikums bei den ersten HUS-Patienten eine neue Therapie, die Autoantikörper entfernen kann, begonnen: Sie filtert die Antikörper aus dem Blut der Patienten. Ob die Behandlung den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann, wird sich aber erst in einigen Tagen zeigen.
Quelle: Presseinformation der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, 8. Juni 2011.
Greifswald/Bonn - 10.06.2011, 09:45 Uhr