AMNOG-Folgen

GKV-Arzneimittelausgaben sinken deutlich

Berlin - 15.06.2011, 09:27 Uhr


Das AMNOG wirkt: Die gesetzlichen Krankenkassen haben in den ersten vier Monaten dieses Jahres 8,77 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben – das sind 6,4 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dies meldet der AOK Medienservice unter Berufung auf vorläufige Angaben der ABDA.

Der Rückgang bei den Arzneimittelkosten fällt dabei in den einzelnen KassenärztlichenVereinigungen (KVen) unterschiedlich aus. So gaben die Kassen in Berlin knapp 381 Millionen Euro und damit lediglich 4,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum aus. In der KV Nordrhein nahmen die Ausgaben um 4,7 Prozent auf rund 1,05 Milliarden Euro ab. Der höchste Ausgabenrückgang war mit -8,1 Prozent (von 972 Millionen auf 893 Millionen Euro) in Westfalen-Lippe zu verzeichnen. In Bayern sanken die Aufwendungen für Medikamente um 7,63 Prozent und in Sachsen-Anhalt um 7,62 Prozent.

Zurückzuführen sind die Ausgabensenkungen insbesondere auf den seit August 2010 gesetzlich angehobenen Herstellerrabatt. Einen weiteren Sparbeitrag leisten bekanntlich der Großhandel und die Apotheken – so liegt der Kassenabschlag Letzterer seit Anfang 2011 bei 2,05 Euro je verordneter Packung. Zu berücksichtigen ist zudem, dass die Zahlen für 2010 einen Abschlag von 1,75 Euro zulasten der Apotheken vorsehen. Ob sich dieser halten wird, oder ob die Apotheken nach Abschluss des Rechtsstreits um den Abschlag 2010 Nachzahlungen an die Kassen leisten müssen, wird sich noch weisen.

Noch nicht in die ABDA-Zahlen eingerechnet sind zudem Einsparungen, die sich aus den Rabattverträgen der Krankenkassen ergeben. Allein die AOK-Gemeinschaft rechnet durch ihre Rabattverträge nach eigenen Angaben für 2011 mit Ersparnissen in Höhe von rund 700 Millionen Euro.


Kirsten Sucker-Sket