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EU-Fälschungsrichtlinie
EU-Kommission setzt auf Zusammenarbeit mit Apothekern
Die europäischen Apotheker unterstützen die Europäische Kommission in ihrem Kampf gegen Arzneimittelfälschungen. Auf der Generalversammlung des Zusammenschlusses der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU) diskutierten die Vertreter über Möglichkeiten und Chancen einer europaweiten Arzneimittelauthentifizierung für alle Medikamentenpackungen.
„Der Kampf gegen Medikamentenfälschungen ist längst nicht mehr auf nationaler Ebene zu gewinnen, sondern muss europaweit in Angriff genommen werden“ sagte Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA und noch amtierender ZAEU-Präsident. „Die legale Lieferkette vom Hersteller und Großhändler über die Apotheke bis hin zum Patienten muss europaweit noch sicherer werden.“
Darauf arbeitet man in Europa bereits seit geraumer Zeit hin. Eine entsprechende Richtlinie wurde bereits verabschiedet – mit ihr soll das Einschleusen gefälschter Medikamente in den legalen Vertriebsweg mithilfe eines Authentifizierungssystems verhindert werden. Bevor es losgehen kann, sind allerdings noch einige Vorbereitungsarbeiten zu treffen. Auch eine Umsetzung in nationales Recht ist noch nötig.
Gastredner Dr. Nils Behrndt, stellvertretender Kabinettchef von EU-Gesundheitskommissar John Dalli, erläuterte das Grundprinzip der geplanten Authentifizierung: „Wir müssen das hohe Niveau des Gesundheitsschutzes in Europa verteidigen. Jede Arzneimittelpackung, die an einen Patienten abgegeben wird, muss mindestens einmal überprüft werden“. Behrndt plädierte ausdrücklich für eine enge Einbeziehung der Apotheken in diesen Prozess: „Wenn Sie sich einigen, wird die Kommission höchstwahrscheinlich auch zustimmen.“ Einen 100-prozentigen Schutz könne es allerdings bei Online-Apotheken nicht geben. Behrndt: „Es bleibt das Risiko, dass Patienten aus Bequemlichkeits- oder Preisgründen bei Internetapotheken außerhalb Europas einkaufen.“
22.06.2011, 11:47 Uhr