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Schlaganfall
Neue Methode zur Vorhersage von Langzeitfolgen
Wissenschaftlern am Universitätsklinikum Tübingen ist es in Zusammenarbeit mit Forschern aus Atlanta/USA zum ersten Mal gelungen, anhand der Lokalisation von Gehirnschädigungen die Langzeitfolgen eines Schlaganfalls vorherzusagen.
Die Methode erlaubt es, bereits kurz nach dem Auftreten eines Schlaganfalls anhand des Computertomographie (CT)- oder Kernspin (MRT)-Bildes vom Gehirn des Patienten abzuschätzen, ob die aufgetretene Störung sich eher gut zurückbilden wird oder vermutlich bestehen bleibt.
Die Forscher untersuchten Patienten, die durch einen Schlaganfall eine Schädigung der rechten Gehirnhälfte erlitten hatten. Schäden in diesem rechten Bereich führen häufig zu schweren Störungen der Orientierung und Aufmerksamkeit.
Die Tests, die zur Erfassung dieser Störung dienen, wurden gleich nach Einlieferung des Patienten in die Neurologische Klinik und über ein Jahr nach dem Schlaganfall durchgeführt. Dadurch konnte festgestellt werden, bei welchen Patienten sich die Störung der Orientierung und Aufmerksamkeit gut zurückgebildet hatte und bei welchen die Störung immer noch bestand und zu einer Behinderung im Alltag geführt hatte.
Eine neue Methode der statistischen Analyse von Computertomographie (CT)- und Kernspin (MRT)-Bildern des Gehirns erlaubte es den Forschern nun, den unterschiedlichen Verlauf der Erkrankung in Beziehung zu setzen mit der Lokalisation der Gehirnschädigung, die durch den Schlaganfall hervorgerufen worden war. So konnten sie genau diejenigen Gehirngebiete bestimmen, deren Schädigung zu einer chronischen Behinderung führte, wie auch diejenigen Gebiete, die mit einem günstigen Verlauf assoziiert waren.
Durch diese Ergebnisse ist der Arzt nun in der Lage, durch Betrachtung der angefertigten CT- oder MRT-Bilder des Gehirns eines neu eingelieferten Schlaganfallpatienten festzustellen, ob die nach einer Schädigung der rechten Gehirnhälfte bestehende Störung der Orientierung und Aufmerksamkeit sehr wahrscheinlich zu einer bleibenden Behinderung führen oder sich gut zurückbilden wird.
Literatur: Karnath, H.-O., et al.: Brain 2011, Online-Publikation DOI: 10.1093/brain/awq355.
Tübingen - 29.06.2011, 11:18 Uhr