HAV warnt vor gefälschten Rezepten

Hessen: Rezeptbetrug im großen Stil

Offenbach - 06.07.2011, 15:36 Uhr


In fast 20 Apotheken im Rhein-Main-Gebiet wurden in den letzen Wochen gefälschte Rezepte eingelöst. Die bisher für die Krankenkassen entstandene Schadenssumme beläuft sich laut Hessischem Apothekerverband (HAV) bereits auf rund 50.000 Euro.

Wie der HAV mitteilte, handelt es sich um Verordnungen unter anderem von Wachstumshormonen, Krebs- und Aidsmitteln sowie Hepatitis-Arzneimitteln. Die Preise dieser Medikamente liegen zwischen 2.500 und 4.500 Euro. Die Gewinnspannen für die Straftäter sind enorm: Sie zahlen in der Apotheke in der Regel lediglich die Rezeptgebühr von 10 Euro, können die Arzneimittel aber mit hohem Gewinn weiterverkaufen. So finden sich für Wachstumshormone immer wieder Abnehmer in der Bodybuilding-Szene.

Bei den anderen Produkten vermutet der HAV, dass diese in Ostblockstaaten ebenfalls mit extrem hohen Gewinnen verkauft werden. Gerade Menschen, die von solch schweren Erkrankungen betroffen sind, bezahlten fast jeden Preis für diese Arzneimittel, die sonst nicht zur Verfügung stünden.

Der HAV hat seine Mitglieder über diese Vorfälle informiert und dazu aufgerufen, solche hochpreisigen Rezepte genau unter die Lupe zu nehmen und im Zweifelsfall beim Arzt nachzufragen.


Kirsten Sucker-Sket