Medizinische Betreuung von morgen

Der automatisierte Arzneischrank

Stuttgart - 12.07.2011, 13:14 Uhr


Ein Arzneischrank, der dem Patienten sagt, wann er seine Arzneimittel einnehmen soll und der ihm auch Hinweise zu Unverträglichkeiten mitteilt: das ist dank einer Innovation keine Zukunftsmusik mehr.

Der „automatisierte Arzneischrank“ unterstützt den Patienten bei der Einnahme seiner Medizin. Dazu speichert das Medizinmöbel die Daten des Patienten in einem Mikrocontroller, der sich mit den Informationen der Medizinpackungen und Rezepte koppelt. Der Nutzer erfährt über eine Sprachausgabe oder optische Signale beispielsweise, wann er seine Medizin einnehmen muss oder ob es Unverträglichkeiten bei verschiedenen Medikamenten gibt.

Möglich wird die Kommunikation durch die sogenannte RFID-Technologie (radio-frequency identification). Von dem intelligenten Arzneischrank können insbesondere ältere Menschen oder Patienten profitieren, die parallel mehrere Medikamente einnehmen müssen. Entwickelt wurde das Medizinmöbel von Wissenschaftlern des Instituts für Automatisierungs- und Softwaretechnik der Universität Stuttgart. Bislang existiert ein Prototyp des „automatisierten Arzneischranks“. Wird der automatisierte Arzneischrank in Serie hergestellt oder weiterentwickelt, könnte diese Innovation ein Beitrag dazu sein, die Compliance, die Adhärenz der Patienten zu fördern und die medizinische Betreuung von morgen zu vereinfachen.

Zum Wettbewerb: Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten prämiert der Wettbewerb seit 2006 Ideen und Innovationen, die einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands leisten. Corinna Egerer, Leiterin des Projekts „365 Orte im Land der Ideen“ bei der Deutschen Bank, gratulierte: „Die ausgezeichneten Ideen und Projekte beweisen: Die Menschen hierzulande entwickeln tagtäglich intelligente, anwendbare Lösungen für die Herausforderungen von morgen – sei es in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur oder Gesellschaft. Daraus entsteht Innovation.“

Wenn Sie hier klicken, finden Sie ein kurzes Video von der Preisverleihung und eine Darstellung, wie der automatisierte Arzneischrank arbeitet. 


Peter Ditzel