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Gesundheitsamt
Masernepidemie unter Ungeimpften
Die Masern greifen im Südwesten um sich. Im laufenden Jahr seien bislang 509 Fälle (Stand 11. Juli) gezählt worden, teilte das Landesgesundheitsamt am 12. Juli in Stuttgart mit.
Im gesamten Jahr 2010 seien nur 160 Fälle registriert worden. Für die Häufung in diesem Jahr seien vor allem Masernausbrüche an Schulen (296 Fälle) verantwortlich. Besonders betroffen waren dabei Schulen mit einem traditionell geringen Anteil geimpfter Kinder, etwa Waldorfschulen. Der Ortenaukreis bildet mit 213 Fällen einen Schwerpunkt, gefolgt von der Stadt Stuttgart (89), dem Landkreis Karlsruhe (32) und der Stadt Freiburg (31).
Das Gesundheitsamt spricht von einer Epidemie unter Ungeimpften. Von den mehr als 500 Masernpatienten sei nur einer zweimal geimpft gewesen, und dieser leide unter der Beeinträchtigung der körpereigenen Immunabwehr. 38 Menschen waren einmal geimpft, die überwiegende Mehrheit gar nicht. Das Amt rät zu der zweifachen Impfung und weist darauf hin, dass auch Erwachsene sich noch infizieren können. Vor allem bei Massenveranstaltungen wie Konzerten und Fußballspielen sei die Ansteckungsgefahr groß, und gerade bei älteren Menschen verlaufe die Viruserkrankung oft schwer.
Stuttgart - 13.07.2011, 13:59 Uhr