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Schweinegrippe-Impfstoff
Pandemrix – nur noch teurer Restmüll
Bald wird der übrig gebliebene Schweinegrippe-Impfstoff im Wert von 250 Millionen Euro in einer Müllverbrennungsanlage entsorgt. Die Fehleinschätzung der Pandemie hat den Ländern hohe Kosten beschert.
Die restlichen Chargen mit dem Impfstoff „Pandemrix“ des Herstellers GlaxoSmithKline werden laut der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) demnächst als Sondermüll entsorgt. Grund: Anstelle der eingeplanten 30 Prozent ließen sich weniger als 10 Prozent der Deutschen gegen die Schweinegrippe impfen, so dass eine riesige Menge von rund 15 Tonnen des Wirkstoffs nicht gebraucht wurde. Nun läuft das Haltbarkeitsdatum ab. Hinzu kommt, dass das Paul-Ehrlich-Institut und das Robert-Koch-Institut zunächst davon ausgingen, dass jeder Patient zweimal geimpft werden müsse. Letztendlich war aufgrund der hohen Wirksamkeit des Impfstoffs jedoch eine einmalige Impfung ausreichend.
Die Kosten der Entsorgung sind jedoch vergleichsweise gering: Die Verfeuerung von einer Tonne Müll kostet ungefähr 100 Euro. Die Kosten der Länder für Beschaffung und Lagerung sind dagegen enorm. Nordrhein-Westfalen beispielsweise bestellte vor zwei Jahren 7,1 Millionen Dosen des Impfstoffs, eine Million Dosen davon wurden jedoch nur abgerufen. Auch wenn die Krankenversicherungen die Kosten für den eingesetzten Impfstoff übernahmen, lagert das Land derzeit noch mehr als sechs Millionen Dosen Pandemrix. Neben den Beschaffungs- und Lagerungskosten kommen nun noch die Kosten für die Entsorgung hinzu: „Wir rechnen am Ende mit knapp 47 Millionen Euro“, so die Pressesprecherin des Landesgesundheitsministeriums Serap Celen gegenüber der FAZ.
Auch die Bemühungen der Länder, den Bund an den Kosten zu beteiligen, liefen ins Leere. Dieser hatte lediglich die Vorverträge mit Impfstoffherstellern abgeschlossen, letztendlich bestellten die Länder den Wirkstoff und müssen daher auch die Kosten tragen.
Berlin - 17.08.2011, 10:45 Uhr